Frühe ÖffnungCoronavirus breitet sich in Tesla-Fabrik aus
In einer Tesla-Fabrik werden mehrere Mitarbeiter heimgeschickt, weil sie mit dem Coronavirus infiziert sind. Der Betrieb wurde früher wieder aufgenommen als empfohlen.
Darum gehts
- In einer Tesla-Fabrik wurden Coronavirus-Fälle festgestellt.
- Elon Musk hatte Druck gemacht, dass die Fabrik früher als empfohlen wieder öffnet.
- Dafür erhielt er die Unterstützung des US-Präsidenten.
In der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont wurden mehrere Fälle von Coronavirus-Infektionen festgestellt. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf Aussagen von zwei anonymen Mitarbeitern des Autobauers.
Vorgesetzte haben laut dem Bericht ihre Teams informiert, dass mehrere Mitarbeiter vom Virus betroffen sind. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt. Die infizierten Angestellten müssen nun zu Hause bleiben.
Musk machte Druck
Dass Tesla-Angestellte vom Coronavirus betroffen sind, ist brisant: CEO Elon Musk hatte sich vehement dafür eingesetzt, dass seine Fabriken früher als empfohlen wieder geöffnet werden.
Musk nannte es in einem Gespräch mit Medien «faschistisch», dass man der Bevölkerung verbot, das Haus zu verlassen: «Gebt den Leuten ihre gottverdammte Freiheit zurück.» Doch nun zeigt sich: Diese Freiheit ist möglicherweise mit Coronavirus-Infektionen verbunden.
Elektroautos
5022 neue Model 3
Tesla arbeitet seit 2003 an elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz des von CEO Elon Musk geführten Unternehmens bei knapp 25 Milliarden Dollar. In der Schweiz ist Tesla der eindeutige Platzhirsch in Sachen Elektromobilität: 5022 neue Model 3 kamen 2019 auf die Strasse. Das nächstbeliebteste E-Auto ist der Renault Zoe mit 1798 Neuzulassungen.
Der Autobauer arbeitete ein Abkommen mit speziellen Auflagen mit den Behörden aus. Unter anderem muss die Firma Infektionen melden.
Allerdings nahm Tesla den Betrieb in Kalifornien bereits eine Woche bevor das Abkommen ausgehandelt wurde wieder auf. Für den kontroversen Schritt erhielt Musk die Unterstützung des US-Präsidenten Donald Trump. Es ist laut dem Bericht nun denkbar, dass es Coronavirus-Fälle gegeben hat, die nicht den Behörden gemeldet wurden – weil die Meldepflicht erst eine Woche später eintrat.
Tesla wollte gegenüber der «Washington Post» keinen Kommentar abgeben. Auch 20 Minuten hat bisher keine Antwort vom Autobauer erhalten.