Cosenza Italien: Paar entführt Neugeborenes aus Spital

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Cosenza, ItalienPaar entführt Neugeborenes aus Spital – von Videokamera überführt

Drama in Italien: Eine Frau wünschte sich so sehr ein Kind, dass sie Baby Sofia aus einem Spital entführte. Die Eltern waren völlig aufgelöst – doch es gab ein Happy End.

Italien: Die Überwachungskamera zeigt die Entführung von Sofia.

Ospedale Sacro Cuore

Darum gehts

  • Am Dienstag ist in Kalabrien ein neugeborenes Mädchen aus einem Spital entführt worden.

  • Dank einer Grossfahndung wurde die kleine Sofia nach wenigen Stunden samt ihren Entführern gefunden.

  • Die Frau, die Sofia mitgenommen hatte, wünschte sich von Herzen ein eigenes Kind und täuschte sogar eine Schwangerschaft vor.

Die kleine Sofia war noch kaum 24 Stunden alt, als sie schon mitten in einem aufsehenerregenden Kriminalfall steckte. Das Mädchen, das die Herzen ihrer Eltern Valeria Chiappetta und Federico Cavoto mit riesiger Freude erfüllte, war am Dienstag, dem 21. Januar aus der Klinik Sacro Cuore im kalabrischen Cosenza entführt worden – von einer Frau, die sich als Krankenschwester ausgegeben hatte und der im Zimmer anwesenden Grossmutter erzählte, das Kind solle ärztlich untersucht werden.

Die Frau trug eine Gesichtsmaske und einen schwarzen Overall und wurde von einem Mann mit Mütze begleitet, wie Bilder der Überwachungskamera zeigten. Die beiden hatten ein Kinderbettchen dabei. In Eile verschwanden die beiden aus dem Spital – mit der neugeborenen Sofia, die einen rosa Strampler mit Minnie-Mouse-Aufdruck trug.

Grossfahndung in Italien ausgelöst

Als die Frau mit Sofia nach einer halben Stunde nicht zurück war, brachen die Mutter und Grossmutter in Panik aus und alarmierten die Polizei. Sofort wurde eine Grossfahndung nach dem Entführungsopfer eingeleitet, auch die Öffentlichkeit in Italien fieberte mit. Die Bilder der Kamera lieferten dabei wertvolle Hinweise auf die Täter.

Eine Überwachungskamera hielt die Entführung fest.
Rosa Vespa und ihr Mann Moses Aqua ...
... wünschten sich so dringend ein Baby, dass sie die kleine Sofia entführten.
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Eine Überwachungskamera hielt die Entführung fest.

Ospedale Sacro Cuotre

Doch schon drei bange Stunden später konnten die Eltern Chiapetta und Cavoto – sie eine Hausfrau, er Fleischverkäufer in einem Supermarkt – aufatmen. «Wir haben sie», hatte ein Fahnder vermeldet. Dieser hatte im knapp zehn Kilometer entfernten Castrolibero ein Auto gestoppt, in dem das Mädchen und seine Entführer sassen. Unter grossem Jubel einer Menge, die sich vor dem Spital versammelt hatte, trafen die Fahnder mit dem Baby wieder in der Klinik ein.

Baby-Party war schon vorbereitet

Die Entführer wurden festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um das Paar Rosa Vespa, laut italienischen Medien 51 Jahre alt, und ihren Ehemann Moses Aqua (43) aus dem Senegal. Vespa hatte sich unbedingt ein Kind gewünscht, konnte aber keine bekommen. Auf ihrem Facebook-Account hatte sie am 8. Januar aber ein Bild von Baby-Händchen gepostet und dazu geschrieben: «Nach so viel Warten ist unser Wunder angekommen! Heute um 20 Uhr wurde Ansel geboren. Mama und Papa lieben dich!»

Offenbar hatte sich Vespa einen Buben gewünscht – Sofia war bereits in ein «männlicheres» Outfit gekleidet worden. Vespa hatte seit Monaten eine Schwangerschaft vorgetäuscht. In ihrem Wohnhaus war schon alles für eine Party dekoriert, um die Geburt von «Ansel» zu feiern, Verwandte und Bekannte waren bereits am Warten. Doch dazu kam es nicht mehr.

«Heute war ganz Italien während der Entführung des neugeborenen Mädchens aus Cosenza mehrere Stunden lang in Atem», schrieb der Präsident der Region Kalabrien, Roberto Occhiuto, auf seiner Facebook-Seite. «Eine schlimme Geschichte – zum Glück mit einem glücklichen Ende, dank der aussergewöhnlichen Arbeit der Polizei und der beteiligten Stellen.»

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