Cuche würden nur noch 12 Punkte fehlen

Aktualisiert

Cuche würden nur noch 12 Punkte fehlen

Beim Abfahrtstraining auf der Lenzerheide überzeugte Didier Cuche mit einem starken zweiten Platz. Beim selben Ergebnis im Rennen, wäre die grosse Kristallkugel zum greifen nah.

Bei strahlendem Sonnenschein bewältigte Marco Büchel (Lie) die Silvano Beltrametti-Strecke am besten. Der Liechtensteiner verwies Didier Cuche um drei Hundertstelsekunden auf den zweiten Platz. Weitere 14 Hundertstel zurück fuhr Aksel Lund Svindal auf den dritten Rang. Der Norweger liegt im Gesamtweltcup elf Punkte hinter Cuche und gehört in der Abfahrt zu den Top 15-Fahrern in dieser Saison

Raich zurück

Erwartungsgemäss nicht in den vordersten Positionen landete der Weltcupführende Benjamin Raich. Der Österreicher hat nur 39 seiner 1055 Punkte im Weltcup in der Abfahrt geholt. Seine Stärken liegen bei den technischen Disziplinen, vor allem dem Slalom. Bei der Abfahrt gibt es nur für die ersten 15 Fahrer Punkte.

Svindal und vor allem Cuche müssen in der Abfahrt vom Mittwoch und dem Super-G vom Donnerstag den Rückstand auf Benjamin Raich im Gesamtweltcup wettmachen und möglichst einen Vorsprung herausarbeiten, falls es mit der grossen Kristallkugel klappen soll. Die Vorraussetzungen sind nach dem Abfahrtstraining günstig.

Noch würden 12 Punkte fehlen

Wenns im Rennen das gleiche Klassement gäbe, würde Cuche bis auf 12 Punkte an den Österreicher herankommen. Beim Weltcup-Finale gibt es nur für die ersten 15 Punkte. «Es wird einen heissen Kampf geben», verspricht der Schweizer, «aber in diesem Kampf ist auch Aksel Lund Svindal zu beachten.» Der Norweger, der in der Gesamtwertung 103 Punkte hinter Raich und 11 hinter Cuche liegt.

Wie schon für die Frauen stellte die Silvano-Beltrametti-Piste auch die Männer vor erhebliche Probleme. «Obwohl die Fahrt nur 1:20 dauert, war ich am Ziel so 'blau' wie sonst nach einer Abfahrt über 1:40 Minuten», meinte Cuche. Vor allem der untere Teil ist extrem schwierig. «Dort ist es sehr schnell und der Schnee ist anders als im oberen Abschnitt. Man hat Mühe, einen sauberen Radius zu fahren und muss oft nachdrücken, um sauber durch die Tore zu kommen.»

Starker Daniel Albrecht

Eine bemerkenswerte Fahrt zeigte Daniel Albrecht, der als Fünfter nur 0,82 Sekunden verlor. «Ich kann mir das fast nicht erklären», fand der Walliser. «Ich hatte nicht den Eindruck, schnell zu sein und bin mehrere Tore angedriftet.» Albrecht war selber am meisten überrascht, dass er überhaupt starten durfte: «Ich war schon im Bern auf dem Weg ins Wallis, als mich ein Anruf erreichte, ich solle auf die Lenzerheide kommen.» Der Teamleitung war offenbar entgangen, dass gemäss Reglement auch der Kombinations-Weltmeister einen Startplatz in Abfahrt und Slalom hat. Im Slalom hat Albrecht die Qualifikation als Top-25-Fahrer ohnehin geschafft.

Dagegen verzichtet Marc Berthod auf die Abfahrt, obwohl er als 400-Punkte-Fahrer in sämtlichen Disziplinen Startberechtigung hat. Der St. Moritzer fühlt sich müde. Einen achtbaren Einstand gab der dreifache Junioren-Weltmeister Beat Feuz, der als 22. nur 2,48 Sekunden verlor. Er hatte ein Tor ausgelassen, aber «aussen rum mit einem Umweg», wie er sich ausdrückte: «Weltcuppunkte sind hier nicht das Ziel. Das wäre ein Highlight. Aber ich möchte wenigstens nicht Letzter werden.»

Die Abfahrt startet am Mittwoch um 9.30 Uhr. Mit 20minuten.ch sind Sie bei der Entscheidung live dabei.

Startliste Abfahrt Weltcup-Final Lenzerheide (Start 09.30 Uhr):

1 Beat Feuz (Sz).

2 Daniel Albrecht (Sz).

3 Ted Ligety (USA).

4 Benjamin Raich (Ö).

5 Silvan Zurbriggen (Sz).

6 Yannick Bertrand (Fr).

7 Marco Sullivan (USA).

8 Hermann Maier (Ö).

9 Kurt Sulzenbacher (It).

10 Klaus Kröll (Ö).

11 Andreas Buder (Ö).

12 Patrick Staudacher (It).

13 Christoph Gruber (Ö).

14 Hans Grugger (Ö).

15 Didier Défago (Sz).

16 Ambrosi Hoffmann (Sz).

17 Bruno Kernen (Sz).

18 Fritz Strobl (Ö).

19 Aksel Lund Svindal (No).

20 Pierre-Emmanuel Dalcin (No).

21 Steven Nyman (USA).

22 Manuel Osborne-Paradis (Ka).

23 Mario Scheiber (Ö).

24 Bode Miller (USA).

25 Andrej Jerman (Sln).

26 Michael Walchhofer (Ö).

27 Peter Fill (It).

28 Erik Guay (Ka).

29 Marco Büchel (Lie).

30 Didier Cuche (Sz).

Lenzerheide, Abfahrtstraining

1. Marco Büchel (Lie) 1:19.96

2. Didier Cuche (Sz) + 0,03

3. Aksel Lund Svindal (No) + 0,17

4. Erik Guay (Ka) + 0,61

5. Daniel Albrecht (Sz) + 0,82

6. Fritz Strobl (Ö) 0,83.

7. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 1,02.

8. Christoph Gruber (Ö) 1,11.

9. Hermann Maier (Ö) 1,26.

10. Mario Scheiber (Ö) 1,34.

11. Peter Fill (It) 1,35. 12. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,45. 13. Bode Miller (USA) 1,61. 14. Michael Walchhofer (Ö) 1,72. 15. Didier Défago (Sz) 1,78. 16. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,80.

Ferner: 19. Benjamin Raich (Ö) 2,13. 22. Beat Feuz (Sz) 2,48. 25. Bruno Kernen (Sz) 3,18.

29 Fahrer klassiert.

Ausgeschieden: Andrej Jerman (Sln).

Gesamtweltcup-Podestplätze von Schweizern

Sieger

1979 Peter Luscher

1984 Pirmin Zurbriggen

1987 Pirmin Zurbriggen

1988 Pirmin Zurbriggen

1990 Pirmin Zurbriggen

1992 Paul Accola

Zweite Plätze

1968 Dumeng Giovanoli

1985 Pirmin Zurbriggen

1986 Pirmin Zurbriggen

1989 Pirmin Zurbriggen

Dritte Plätze

1972 Edmund Bruggmann

1973 Roland Collombin

1993 Franz Heinzer

1996 Michael von Grünigen

2002 Didier Cuche

Ausgangslage (400 Punkte noch zu vergeben)

1. Benjamin Raich 1055 Punkte

2. Didier Cuche 963

3. Aksel Lund Svindal

Programm beim Saisonfinale

Mittwoch, 9.30 Uhr: Abfahrt

Donnerstag, 9.30 Uhr: Super-G

Samstag, 10 und 12.30 Uhr: Riesenslalom

Sonngtag, 10 und 12.30 Uhr: Slalom

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