BetrugsmascheCyberkriminelle verschicken im Namen des Fedpol Drohmails
«Nach 48 Stunden wirst du verhaftet»: Angeblich im Namen der Fedpol-Direktorin versenden Betrüger derzeit Spam-Nachrichten. Auch die Kantonspolizei Zürich und Europol sind betroffen.
Darum gehts
Pädophilie, Exhibitionismus, Sexhandel: Cyberkriminelle versuchen derzeit, Empfänger mit Spam-Nachrichten einzuschüchtern. Angeblich im Auftrag des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) wird mit der Einleitung eines Gerichtsverfahrens gedroht. Damit die Vorwürfe überprüft werden können, drängen die Betrüger dazu, sich innert 48 Stunden auf eine angegebene E-Mail-Adresse zu melden.
Nach Ablauf der Frist werde der Bericht an das Bundesgericht weitergeleitet und ein Haftbefehl ausgestellt. «Sie werden dann in das nationale Register für Sexualstraftäter aufgenommen und ihr Fall wird an Vereinigungen zur Bekämpfung der Pädophilie und an die Medien weitergeleitet», drohen die Kriminellen. Gezeichnet ist das PDF-Dokument mit dem Namen von Nicoletta della Valle, der Direktorin des Fedpols.
«Wir erhalten immer wieder Anrufe»
Dem Fedpol ist die Betrugsmasche bekannt, wie Mediensprecher Christoph Gnägi sagt. «Der Wortlaut variiert, die Masche ist aber immer in etwa die gleiche: Dass ein Strafverfahren gegen einen im Gang sei und man sich melden soll.» Dennoch bleibe die Thematik hochaktuell: «Wir erhalten immer wieder Anrufe von besorgten Bürgern, die uns auf die Mails aufmerksam machen.» Den allermeisten Personen sei klar, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, so Gnägi. «Korrespondenz in einem Strafverfahren wird nicht per E-Mail verschickt, sondern per Briefpost.»
Nicht nur das Fedpol wird für die Masche benutzt: In ähnlichen Betrugsmails werden auch die Logos von Police.ch, Cybercrimepolice.ch und von Europol verwendet. Die Kantonspolizei Zürich warnt auf ihrer Cybercrime-Website davor und rät, das E-Mail als Spam zu markieren und zu löschen.
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