Dank TV-SendungColton und Cohen: TV-Zuschauer finden vermisste Brüder
Zwei Brüder und eine 16-Jährige galten monatelang als vermisst – bis sie in einer US-TV-Sendung gezeigt wurden. Nun sind alle wieder bei ihren Familien.
Darum gehts
Drei vermisste Kinder wurden nach einer TV-Sendung gefunden und zu ihren Familien zurückgebracht.
Colton und Cohen Desormeaux verschwanden im Juni in Louisiana, Juliette Kapon im November in New York.
Die TV-Sendung «On Patrol: Live» half, die Kinder zu lokalisieren und zu retten.
Die Zusammenarbeit zwischen Medien, Behörden und Bürgern war entscheidend für den Erfolg.
Drei vermisste Kinder, über die in einer TV-Sendung live berichtet wurde, konnten wenige Tage später zu ihren Familien zurückgebracht werden. Colton und Cohen Desormeaux, fünf und sieben Jahre alt, waren im Juni in Lake Charles im US-Staat Louisiana verschwunden, die 16-jährige Juliette Kapon im November in New York City. Nun wurden alle drei dank der Fernsehsendung «On Patrol: Live» unverletzt gefunden, teilten die US-Behörden mit.
Der Fall Colton und Cohen Desormeaux
Chase Desormeaux hatte seine beiden Buben zum letzten Mal am 12. Juni gesehen. An dem Tag verabschiedete er sich von den Kindern. Er sagte ihnen, dass er sie liebe. Nach den Ferien mit der von ihm getrennten Mutter würde er sie wiedersehen. Das geschah aber nicht: Entgegen einer gerichtlichen Anordnung übergab Sharlene Desormeaux ihre Söhne nicht an den Vater. Er meldete das Verschwinden der Buben bei der Polizei und beim National Center for Missing and Exploited Children.

Auch Sharlene Desormeaux meldete sich nach der Ausstrahlung der Sendung bei den Ermittlern. Doch dann tauchte sie wieder unter.
ScreenshotAm 22. März wurde der Fall in der TV-Sendung thematisiert. Kurz danach meldeten sich zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen. Ein Lieferfahrer gab an, die Kinder in einem Haus in einer ländlichen Gegend von Louisiana gesehen zu haben.
Auch Sharlene Desormeaux meldete sich nach der Ausstrahlung der Sendung bei den Ermittlern. Sie erklärte sich bereit, die Kinder zurückzubringen und sich zu stellen, doch dann tauchte sie wieder unter.

Cohen und Colton sind jetzt beim Vater: Chase Desormeaux war bereits im November das alleinige Sorgerecht zugesprochen worden.
FacebookIn den frühen Morgenstunden des 31. März suchte die Frau ärztliche Hilfe in einem Spital in Houston. Das Spitalpersonal erkannte rasch, dass Sharlene Desormeaux gesucht wurde und alarmierte die Polizei. Wenig später konnten Cohen und Colton wieder mit ihrem Vater vereint werden. Chase Desormeaux war bereits im November das alleinige Sorgerecht zugesprochen worden.
Der Fall Juliette Kapon
Die 16 Jahre alte Juliette verschwand am 19. November. An dem Tag ging sie wie gewohnt in die Schule, Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten sie Stunden später beim Verlassen des Schulgebäudes. Doch dann verlor sich die Spur, ihr Vater Jesse Kapon war ausser sich vor Sorge. Wie auch Chase Desormeaux meldete er das Verschwinden seiner Tochter bei den Sicherheitsbehörden.

Juliette Kapon verschwand auf dem Weg zur Schule. Nun kehrte sie wohlbehalten zu ihrem Vater zurück.
ScreenshotEine Woche nachdem Bilder der vermissten Teenagerin im TV gezeigt wurden, identifizierte sie eine Person. Juliette soll sich in einem Trailer-Park in Oklahoma befinden, sagte der Zeuge zur Polizei. Bei einer Durchsuchung konnte die Jugendliche gerettet werden.
Wer sie entführt hat und unter welchen Umständen sie gefunden wurde, gaben die Behörden nicht bekannt. Nur so viel: «Meine Juliette ist wohlauf und zu Hause», sagte der Vater zur Zeitschrift «People».

Die Sprecherin des National Center for Missing and Exploited Children nannte es aussergewöhnlich, dass drei Kinder am selben Tag dank einer Fernsehsendung gefunden wurden.
FacebookAngeline Hartmann, Sprecherin des National Center for Missing and Exploited Children, bezeichnet die Fälle beispiellos. «Dass drei Minderjährige am selben Tag gefunden wurden, nachdem sie in der Sendung ‹Missing› zu sehen waren, ist aussergewöhnlich und ein klarer Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Medien, Institutionen und Bürgern einen grossen Unterschied machen kann.»
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