Bodensee durchquertDank Übergewicht zum Erfolg
Mehr als 20 Stunden war Christof Wandratsch unterwegs, um als erster Schwimmer den Bodensee zu knacken. Er schaffte es – auch dank natürlicher Isolation.

Kurz nach 23 Uhr am Montag kommt Christof Wandratsch erschöpft, aber glücklich am Bregenzer Seeufer an. (Bild: WoW-Art)
«Ich bin glücklich und erschöpft», sagte Wandratsch gestern nach seiner geglückten Bodensee-Längsquerung. Kurz nach 23 Uhr hatte er am Montag das Bregenzer Seeufer erreicht (20 Minuten berichtete). Die Bedingungen für die Querung waren ideal. «Die ersten elf Stunden im Wasser verliefen super, dann kam der erste Durchhänger», erzählt Wandratsch. Die letzten zwei der insgesamt 66 Kilometer von Bodmann (D) nach Bregenz (A)seien besonders hart gewesen. «Wegen der starken Gegenströmung vom Rhein habe ich nur einen Kilometer in der Stunde geschafft», so der erfahrene Extremschwimmer. Durchschnittlich war der 46-Jährige mit 3,2 km/h unterwegs.
«Natürlicher Neoprenanzug»
Wandratsch ist der erste, der die Strecke ohne Neopren und Pausen zurückgelegt hat. Für das Projekt hat er sich extra eine natürliche Isolation angefuttert: «Die 20 Kilo Übergewicht schützten vor Kälte und dienten als Energiereservoir.» Im Wasser merke man das Zusatzgewicht kaum. Entscheidend für den Erfolg sei auch sein Team: «Wir sind perfekt aufeinander eingespielt und haben viel Erfahrung.» Zur Motivation hielt man ihm von Zeit zu Zeit Info-Tafeln mit Namen von Familienmitgliedern oder sportlichen Erfolgen hin. «Denkanstösse sind wichtig. Man darf den Kopf nie abstellen, sonst wird man träge», so der Oberbayer.