
Wer ab und zu mal Superbenzin 95 tankt, auch wenn der Hersteller 98 ROZ empfiehlt, braucht deswegen kein schlechtes Gewissen und vor allem keine Angst vor einem Motorschaden zu haben.
WebstockAuto-RatgeberDarf ich mein Auto mit 95 statt 98 Oktan betanken?
Andrea's neuer Sportwagen soll laut Hersteller ausschliesslich mit 98-Oktan-Benzin befüllt werden. Riskiert sie Schäden, wenn sie trotzdem 95 Oktan tankt?
Frage von Andrea ans AGVS-Expertenteam:
In einem Ratgeber vom Oktober 2018 habt ihr geschrieben, man soll jenes Benzin verwenden, das der Hersteller empfiehlt. Ich bin da gerade etwas überfordert. Ich habe mir im März 2019 ein sportliches Auto mit 300 PS gekauft. Der Verkäufer sagte mir, ich solle Benzin mit 98 Oktan tanken, sonst riskiere ich Schäden am Motor. Ist das wirklich so? Muss ich 98-er nehmen? Ich war auch schon an Tankstellen, die nur 95 Oktan anboten. Mit schlechtem Gewissen habe ich dann 95-er getankt – in der Hoffnung, es bleibe alles in Ordnung.
Antwort:
Liebe Andrea
Grundsätzlich solltest du schon den Treibstoff tanken, den die Fahrzeughersteller empfehlen. Du findest diese Empfehlung im Handbuch und auf der Innenseite des Tankdeckels. Wenn dort also ROZ 98 steht, würde ich auch dieses tanken. Die Motorenregelung deines Autos ist auf 98er-Benzin ausgelegt und optimiert.
Nicht jede Tankstelle in der Schweiz führt jedoch dieses Benzin – wie du ja bereits festgestellt hast. In diesem Fall darfst du auch Superbenzin 95 tanken – ohne schlechtes Gewissen und vor allem, ohne einen Motorschaden zu riskieren. Es ist zwar mit geringfügigen Leistungseinbussen zu rechnen, allenfalls auch mit einem etwas höheren Verbrauch, aber am Motor selbst geht sicher nichts kaputt.
Zur Not könntest du sogar Normalbenzin mit 91 Oktan tanken. Dann allerdings musst du darauf achten, nur mit geringer Motorbelastung zu fahren und insbesondere den mittleren Drehzahlbereich nicht zu überschreiten. Und: Tanke sobald wie möglich Superbenzin nach.
Gute Fahrt!
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