Darum lachen Film-Bösewichte, wie sie lachen

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«Muhahaha»Darum lachen Film-Bösewichte, wie sie lachen

Cineasten erkennen Filmfieslinge sofort – an ihrem Lachen. Ein Psychologe weiss, warum sie dabei alle gleich klingen.

von
fee

Selbst wer keine Ahnung hat, worum es in einem Film geht, erkennt die Schurken darin sofort. Verantwortlich dafür ist ihr Lachen, das nicht nur böse klingt, sondern auch den Zuschauern durch Mark und Bein geht.

Dass Joker, Cruella de Vil und Dr. Evil trotz aller Unterschiede alle gleich klingen, ist kein Zufall, wie Psychologe Jens Kjeldgaard-Christiansen von der dänischen Universität Aarhus im «Journal of Popular Culture» schreibt.

Das stereotypische Lachen mache jedem Betrachter sofort klar, dass es für die Taten der Bösewichte kein anderes Motiv gebe als die pure Lust am Bösen. Zudem unterstreiche es die Boshaftigkeit ihrer Absichten.

Das Fieslingslachen macht gemäss dem Psychologen vor allem aus erzählerischer Sicht Sinn. So lasse es keinen Zweifel daran, wer gut und wer böse sei.

Zudem trage es dazu bei, den Zuschauer von moralischen Skrupeln zu befreien. Dies führe mitunter so weit, dass er dem Bösewicht am Ende sogar den Tod wünsche.

Laut Kjeldgaard-Christiansen ist es übrigens nicht das fiese Lachen selbst, das auf das Publikum verstörend wirkt, sondern der negative Kontext, in dem es stattfindet. Im wahren Leben dagegen werde Lachen typischerweise mit «guten und pro-sozialen Interaktionen in Verbindung gebracht».

Das Lachen als Stilmittel sei keine Erfindung Hollywoods, wie Orf.at den Psychologen zitiert. So gebe es Hinweise dafür, «dass schon in griechischen Tragödien Bösewichte über den Schaden der Helden in herzhaftes Gelächter ausbrachen».

Dennoch hat die US-Filmindustrie etwas zum typischen Schurkenlachen beigetragen, so Kjeldgaard-Christiansen: dass ein Bösewicht seinen Plan laut ausspricht und dann darüber hämisch lacht.

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