GenetikDarum sehen so viele Büsi wie Hitler aus
Im Netz sind Bilder von Scheitel und Hitlerschnauz tragenden Katzen der Hit. Der politisch nicht ganz korrekte Look ist das Resultat eines Gendefekts.
Katzen, Pferde und selbst Schafe: Viele Tiere sind schwarz-weiss gescheckt. Wie die auf dem Körper verteilten Flecken zustande kommen, war bislang unklar. Besonders rätselhaft: Das Schicksal der Katzen, die aufgrund ihrer Scheckung wie Hitler aussehen, der sogenannten Kitlers.
Licht ins Dunkel bringen nun Forscher der Universitäten Edinburgh und Bath. Sie haben entdeckt, dass die Scheckung zufällig passiert. Und zwar aufgrund eines Gendefekts, der bewirkt, dass sich während der embryonalen Entwicklung weniger Farbzellen bilden als normal. Kurz: Es sind nicht genug Zellen vorhanden, um das ganze Fell des Tieres einzufärben, schreibt das Team um Genetiker Richard Mort im Fachjournal «Nature Communications».
Nicht langsamer, sondern weniger
Damit erweist sich die bisherige Erklärung als falsch, heisst es in einer Mitteilung. Denn bislang gingen Forscher davon aus, dass ein fehlerhaftes Gen dafür sorgt, dass sich die Farbpigmente langsamer bewegen und es nicht rechtzeitig an Ort und Stelle schaffen.
Die Forschung hat einen ernsten Hintergrund, denn gescheckte Tiere sind zwar in der Regel schön anzusehen, allerdings leiden sie häufig unter gesundheitlichen Problemen. Diese können von leichten Sehbehinderungen bis hin zu schwerwiegenden Missbildungen reichen. Auch sie entstehen – genau wie die Farbgebung – in der embryonalen Entwicklung und weil die entsprechenden Zellen nicht an Ort und Stelle gelangen. Die Forscher hoffen, auf diese Weise eine Lösung dafür zu finden.
Die Forschung hat einen ernsten Hintergrund, denn gescheckte Tiere sind zwar in der Regel schön anzusehen, allerdings leiden sie häufig unter gesundheitlichen Problemen. Diese können von leichten Sehbehinderungen bis hin zu schwerwiegenden Missbildungen reichen. Auch sie entstehen – genau wie die Farbgebung – in der embryonalen Entwicklung und weil die entsprechenden Zellen nicht an Ort und Stelle gelangen. Die Forscher hoffen, auf diese Weise eine Lösung dafür zu finden.
Wer noch nicht genug von den Katzen hat, die wie Hitler aussehen, findet im Video, was er sucht. (Video: Youtube/fischerpilne)
Warum wir überall Hitler sehen
Das Phänomen, in Dingen und Mustern Gesichter zu sehen, bezeichnen Forscher als Pareidolie. So gut wie jeder hat so etwas schon erlebt. Grund dafür ist laut Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) die unterschiedliche Arbeitsweise des menschlichen Gehirns: Während ein Areal in der linken Hirnhälfte beurteilt, wie ähnlich ein Bild einem Gesicht ist, entscheidet die rechte, ob es sich bei dem Gesehenen tatsächlich um ein Gesicht handelt. Sieht man nun eine Kitler, geraten die beiden Hirnhälften in Konflikt und der Betrachter sieht eine Katze mit Hitler-Gesicht.