Darum sind dralle Hintern so angesagt

Aktualisiert

Grosse Po-ParadeDarum sind dralle Hintern so angesagt

Kim Kardashian hat ihren gezeigt, Coco Austin tut nichts anderes. Auch Nicki Minaj setzt ihn immer wieder in Szene. Grosse Pos scheinen im Trend zu sein. Warum eigentlich?

von
Fee Riebeling
Wie heisst es so schön? Ein schöner «Rücken» kann auch entzücken.
Dass punkto Popo im Moment «big is beautiful» angesagt ist, bewies unlängst Kim Kardashian.
Davor hatten schon Musikerin Nicki Minaj und ...
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Wie heisst es so schön? Ein schöner «Rücken» kann auch entzücken.

Keystone/AP

Genau genommen ist das menschliche Gesäss nicht übermässig spektakulär. Zwar handelt es sich beim Gluteus maximus um den grössten und zweitstärksten Muskel des Menschen, der uns überdies erst den aufrechten Gang ermöglicht. Aber das allein erklärt nicht, warum so viel Aufhebens um ihn gemacht wird.

Auch warum es derzeit so viele pralle Kehrseiten in die Medien schaffen (siehe Bildstrecke), ist damit nicht geklärt. Womöglich war es einfach mal wieder an der Zeit. Denn welche Art Hinterteil als schön gilt, ändert sich immer wieder – und das seit Jahrhunderten.

Die Zeiten ändern sich

In der Antike gilt ein molliger, aber gut proportionierter Frauenkörper als attraktiv. Dann ist bis ins 19. Jahrhundert ein üppiger Po mit breiten Hüften das Schönheitsideal. Der Grund: Ein dicker Hintern steht für Reichtum und ist damit ein Statussymbol.

Erst im 20. Jahrhundert änderte sich das grundlegend und der Trend ging hin zu schlankeren Hintern. Dieser hielt bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs an. Denn dann galten nach all den Entbehrungen in den Kriegsjahren gut genährte Frauen wieder als schön. In den 1980ern wendete sich das Blatt erneut: Im Zuge der Fitnesswelle fand die grosse Mehrheit plötzlich einen kleinen, knackigen Po sexy.

Back to the Butt

Nun scheint volle Po-Fülle wieder hoch im Kurs zu stehen, wie auch der Song «Schüttel deinen Speck» (2008) von Peter Fox eindrücklich rüberbringt:

Für Peter Fox darf es laut Refrain offensichtlich etwas mehr sein: «Mama, zeig mir dein Gepäck. Baby, komm schüttel Bug und Heck. Perle, dein Tisch ist gut gedeckt. Schüttel deinen Speck, schüttel deinen Speck». (Video: Youtube/Timo Mittag)

Wie, warum und wann genau es zu dem Meinungswechsel kam, ist offiziell nicht geklärt. Die US-Komödiantin Tina Fey aber ist sich sicher, dass es mit niemand Geringerem als Jennifer Lopez zu tun hatte, die ihren verlängerten Rücken neben ihrer Musik zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückte: «Mädchen wollten auf einmal Hintern haben. Und Männer trauten sich endlich zuzugeben, dass sie sie immer genossen hatten», zitiert Buzzfeed.com aus ihrem 2011 erschienenen Buch.

Daher kommt die Begeisterung

Kein Wunder. Denn ein wohlgeformter weiblicher Hintern wird von vielen als mächtiger sexueller Stimulus für den Mann gesehen. Dies ist laut Ethnologen in der Vergangenheit begründet: So signalisierte ein praller Po dem Mann Gesundheit und Fruchtbarkeit. Zudem wurden die Polster als eine Art Fettreserven gesehen. Anders gesagt: Frauen mit genügend Fett können Kinder bekommen und diese auch in schwierigen Zeiten versorgen.

Eine andere Erklärung hat laut «Berliner Kurier» die Kulturwissenschaftlerin Ingelore Ebberfeld parat: «Mir scheint es allerdings wahrscheinlicher, dass die Gesässerotik auf unsere archaische Begattungsweise zurückzuführen ist.» So habe der Steinzeitsex bevorzugt «a tergo» – also von hinten – stattgefunden. Dabei hätten unsere Vorfahren nicht nur den Überblick behalten, sondern gleichzeitig auch den Hintern ihrer Liebsten im Auge gehabt.

Ob eine Kehrseite begeistert oder nicht, hänge dabei immer vom Auge des Betrachters ab. Die Vorlieben seien so vielfältig wie die Po-Formen, so die Expertin. Deshalb rät sie Frauen zur Entspannung: «Jeder Po findet seinen Liebhaber!»

Liebe Männer, welche Po-Form gefällt Ihnen denn am besten? Teilen Sie es uns in den Kommentaren mit.

Zeige mir deinen Po und ich sage dir, wer du bist

Um herauszufinden, womit Männer welche Po-Form assoziieren haben US-Forscher ihnen Fotos mit verschiedenen Frauenhintern vorgelegt. Die Männer sollten dann beschreiben, wie sie sich die entsprechende Dame vorstellten. Das Ergebnis:

- Frauen mit einem dünnen Po wurden überwiegend als neurotisch beschrieben.

- Frauen mit einem grossen, dicken Hinterteil unterstellte man Faulheit und Bequemlichkeit.

- Kleine Pos gehören laut den Männern zu aktiven, entschlossenen und intelligenten Damen.

- Ein besonders runder Hintern galt als aufgeschlossen und extrovertiert.

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