Weniger Business-KundenDarum werden Flüge nie mehr so günstig sein wie vor der Pandemie
Experten erwarten, dass die Airlines mit ihren Preisen in der Economy nach oben gehen dürften. Grund dafür sind vor allem die ausbleibenden Geschäftskunden.
Darum gehts
Airlines haben unter dem Rückgang der Business-Kunden zu leiden.
Experten rechnen damit, dass sie 19 bis 36 Prozent weniger Billette in der First und Business Class verkaufen werden wie vor der Pandemie.
Darum werden die Economy-Sitze langfristig gesehen teurer – auch wegen der CO₂-Flugabgabe.
Airlines machen ihr Hauptgeschäft vor allem mit Business-Kunden. Die 10 bis 15 Prozent der Passagiere, die in der Business oder First Class fliegen, spülen bis zu 40 Prozent der Einnahmen in die Kassen, berichtet die SRF-Sendung «Heute Morgen».
Just die Geschäftsreisenden in der Business und First Class sind es nun aber, die am stärksten zurückgehen. Denn viele Firmen werden weiterhin virtuelle Meetings abhalten, statt ihre Angestellten um die ganze Welt jetten zu lassen. Es kommt für sie schlicht günstiger.
Rückgang bis zu 36 Prozent
Der Airline-Experte J. Sorenson hat ausgerechnet, dass die Business-Flüge nie mehr das Niveau von 2019 erreichen werden. Gemäss ihm werden sie 19 bis 36 Prozent darunterliegen – und sich nie mehr erholen, so Sorenson gegenüber SRF.
Deshalb müssten sich Airlines etwas einfallen lassen. Sie könnten Flugpläne zusammenstreichen oder Destinationen weniger häufig anfliegen. Ein anderer Plan besteht darin, das Angebot an sogenannten Premium-Economy-Sitzen auszubauen.
Mehr Premium Economy
Dabei handelt es sich um Sitze in der Preisklasse Economy, die etwas mehr Komfort bieten – mehr Beinfreiheit, gediegeneres Essen, bevorzugte Check-in-Zeiten zum Beispiel. Sie soll gemäss Swiss-Chef Thomas Klür den preisbewussten Geschäftskunden ansprechen genauso wie Touristen, die etwas mehr Komfort suchen.
Die teureren Premium-Economy-Sitze werden zulasten der günstigen Economy-Sitze gehen. Kurz- und mittelfristig dürften die Flugpreise zwar aufgrund des harten Wettbewerbs stabil bleiben oder sogar leicht sinken. Auf längere Sicht aber würden sie teurer, auch weil es zukünftig eine CO₂-Abgabe zu leisten gelte, sagt Sorenson.