Basel-MulhouseDarum wurde diese Boeing 747 nach nur 16 Flügen verschrottet
Am Flughafen Basel-Mulhouse hob im letzten Jahr eine brandneue Boeing 747 zum letzten Mal ab. Der ursprüngliche Käufer der Maschine verstarb kurz vor der Übernahme.
Der letzte Abflug der Boeing 747 wurde von Planespottern festgehalten.
YouTube/BSL PlanespotterDarum gehts
Wenige Monate nachdem ein saudi-arabischer Kronprinz verstorben war, hätte er eine Boeing 747 als Privatjet übernehmen sollen.
Für den Einbau der Ausstattung wurde das Flugzeug nach Basel zum Flughafen Mulhouse gebracht.
Da sie auch nach zehn Jahren niemand übernehmen wollte, wurde sie, nach rund 16 Flügen und rund 30 Stunden in der Luft, in ihre Einzelteile zerlegt.
Fast zehn Jahre lang stand die Boeing 747 am Flughafen Basel-Mulhouse. Dort sollte die Maschine für einen saudischen König aufgewertet werden. Doch zum Verkauf kam es nie, stattdessen wurde die Boeing 747 zum «Flugzeug-Friedhof» im amerikanischen Arizona geflogen.
Das Flugzeug ist ein sogenannter «Boeing Business Jet» – eine stark modifizierte Ausgabe von einem Boeing Jetliner, die auf Regierungen und Firmenkunden ausgerichtet ist. Mit einer Reichweite von über 16’000 Kilometern und einer Kabinenfläche von rund 465 Quadratmetern ist der «Boeing Business Jet» so gross wie kein anderes Geschäftsflugzeug.
Flugzeug für Prinz
«Es ist nicht transparent, wer genau sie kauft, aber es handelt sich um ein sehr, sehr grosses Privatflugzeug, und die einzigen Betreiber oder Käufer sind in der Regel Regierungen und königliche Familien», sagt Connor Diver, Senior Analyst beim Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium, gegenüber CNN.
Das Flugzeug flog erstmals im Mai 2012 zu Testzwecken und wurde im Juni 2012 offiziell ausgeliefert. Aufgezeichnete Daten zeigen, dass möglicherweise noch einige Flüge über San Bernardino und San Antonio in Texas folgten. Im Dezember 2012 kam das Flugzeug schliesslich nach Basel.
Kein neuer Käufer gefunden
Connor Diver vermutet, dass es in die Schweiz kam, um ausgestattet zu werden. Das besagte Exemplar war für den saudiarabischen Kronprinzen Sultan bin Abdulaziz Al-Saud gedacht. Dieser starb aber im Jahr 2011. Nur wenige Monate später hätte die Auslieferung des Jets erfolgen sollen.
Im Jahr 2017 wollten die Verkäufer das Flugzeug zu einem massiv reduzierten Preis loswerden. Für umgerechnet 88 Millionen Franken konnte das Flugzeug im «umbaufertigen» Zustand gekauft werden – bei einem ursprünglichen Listenpreis von umgerechnet rund 324 Millionen Franken. Doch ein Abnehmer wurde nicht gefunden.
Letzte Ankunft beim «Flughafen-Friedhof»
Boeing kaufte das Flugzeug schliesslich im Jahr 2022 zurück. Das Flugzeug flog am 15. April 2022 nach Arizona und verlängerte seine Zeit in der Luft um weitere zehn Stunden, was etwa einem Viertel seiner gesamten Flugzeit entspricht.
Nach nur rund 30 Stunden in der Luft wurde die Boeing 747 im Pinal Airpark in seine Einzelteile zerlegt. «Ich habe Bilder davon gesehen und es wurde bereits zerlegt, die Motoren wurden bereits entfernt», sagt Diver zu CNN. Die Motoren seien praktisch brandneu gewesen und einer von ihnen koste etwa 18,5 Millionen Franken.
Es ist unklar, ob das Flugzeug vollständig verschrottet wurde oder einzelne Teile eingelagert werden, um sie allenfalls weiterverwenden zu können. Die Lebensdauer einer Boeing beträgt normalerweise laut CNN zwischen 25 und 30 Jahre.
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