Handy-abovergleich.ch, Deinabo.ch und Co.Darum zeigen Vergleichsportale nicht immer die günstigsten Handy-Abos
Um das passende Handy-Abo zu finden, suchen viele Leute Hilfe auf Vergleichsportalen. Doch diese empfehlen laut «Saldo» meist nur Abos, an denen sie selbst verdienen.
Darum gehts
Unbegrenzt surfen und Telefonieren für wenig Geld: Wer nach dem günstigsten Handy-Abo sucht, holt sich gerne Rat auf einer Vergleichsplattform. Doch nicht immer zeigen diese das geeignetste Angebot an, wie eine Recherche des Konsumentenmagazins «Saldo» zeigt.
Das Abo «Go Mo» von Salt bietet für 9.95 Franken im Monat Internet, Anrufe und SMS in der Schweiz unbegrenzt an. Die meisten Portale zeigen genau dieses Angebot aber nicht an, wie «Saldo» schreibt. So zeigt etwa Handy-abovergleich.ch bei Flatrate-Abos für die Schweiz «Salt Start» als günstigste Lösung an.
Dieses Angebot kostet auch nur 9.95 Franken, inklusive sind aber gerade mal 30 Minuten telefonieren in fremde Schweizer Netze und 1,5 GB Daten. Auf Alao.ch wird bei der Suche nach einem Abo für die Schweiz «Salt Europe» für 34.95 Franken angezeigt. Dieses enthält unlimitiertes Daten-Roaming in Europa.
Abos landen auf der Liste für Geld
Das Problem: Bei beiden Portalen handelt es sich um Verkaufsplattformen. Darum zeigen sie nur Abos an, bei denen sie eine Provision erhalten, wie «Saldo» weiter schreibt. Das günstigste Abo «Go Mo» ist für sie nicht attraktiv. Weil das Abo so günstig ist, zahlt Salt nämlich keine Provisionen dafür.
Das sei bei anderen Billig-Abos ähnlich. Darum fehlen auf vielen Vergleichsportalen ausgerechnet die attraktivsten Angebote. Wie viel die Plattformen verdienen ist unklar. Im Durschnitt liege aber eine Provision von rund 80 Franken pro Neukunde drin, wie ein Branchenkenner zum Konsumentenmagazin sagt.
Diese Vergleichsportale wurden untersucht:
Gut schneiden im «Saldo»-Vergleich die Plattformen Dschungelkompass.ch, Comparis.ch, Moneyland.ch und Bonus.ch ab. Diese Plattformen verkaufen selbst keine Abos. Sie verdienen Geld, wenn jemand auf einen Link eines Telekomanbieters klickt. Pro Klick gibt es einen einstelligen Frankenbetrag.
Dabei zahlen Prepaid- und Billiganbieter wie Aldi Mobile aber keine Vermittlungsgebühren. Trotzdem listen Dschungelkompass.ch und Comparis.ch auch diese Anbieter auf. Bei Moneyland.ch fehlen einige dieser Firmen und Bonus.ch listet zuerst Abos, für welche die Plattform eine Provision bekommt.
Es gibt keine Regeln für die Seiten
Dass Vergleichsplattformen nicht unabhängig sind, sei ein Problem, bestätigt Sara Stalder, die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz gegenüber 20 Minuten. «Diese Seiten sind nicht reglementiert und können machen, was sie wollen.»
Dabei fehle es an Transparenz. Nirgends könne die Kundschaft erfahren, wie die Plattformen arbeiten. «Es wäre dringend notwendig, dass diese Seiten aufzeigen, wie sie die Angebote berechnen», so Stalder. Zurzeit arbeite nur Dschungelkompass.ch unabhängig. Die Plattform stehe in stetigem Austausch mit dem Konsumentenschutz.