Neue Unruhe im Joggeli – Das 100-Millionen-Franken-Eigenkapital vom FC Basel ist weg

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Neue Unruhe im JoggeliDas 100-Millionen-Franken-Eigenkapital vom FC Basel ist weg

Zuletzt griffen die FCB-Fans den Delegierten des Verwaltungsrates, Dani Büchi, mit einem Transparent an. Dieser bestätigte am Sonntag einen zweistelligen Millionenverlust im 2021. 

Die Basler Fans waren bei der Partie gegen Marseille gut aufgelegt.
Vor der Partie begeisterte die Muttenzerkurve mit einer imposanten Choreografie.
In der Halbzeit wurde dann ein neues Transparent entrollt und kritisierte Dani Büchi.
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Die Basler Fans waren bei der Partie gegen Marseille gut aufgelegt.

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Darum gehts

Am Donnerstag schied der FC Basel im Achtelfinal gegen Marseille aus. Vor der Partie begeisterte die Muttenzerkurve mit einer imposanten Choreografie. Zu sehen war vor dem 274. internationalen Spiel der Basler ein Wimpeltausch und der Slogan: «In Europa kennt uns jeder.» Dazu ein Handschlag, das Wort «Peace» flimmerte von der Grossleinwand.

In der Halbzeit wurde dann ein neues Transparent entrollt. Auf diesem stand dann: «Ein weiteres Mal auf erfahrene Leute verzichtet. Ein weiteres Mal ist es nach hinten losgegangen. Büchi, du bist eine Zumutung.» Die Botschaft, sie war also klar. Dani Büchi, der Delegierte des Verwaltungsrates der FC Basel Holding AG, wurde von den FCB-Fans scharf kritisiert. Gemäss der «BZ Basel» kritisierten die Fans vor allem die Schliessung des Gästesektors, das Ticket-Chaos daraufhin und grundsätzlich der Umgang mit den Fans beziehungsweise den organisierten Gruppen.

«Wir können uns keinen Verlust mehr erlauben»

Büchi reagierte am Freitag auf die Kritik. Auf Twitter meinte er: «Man wirft uns/mir wohl vor, dass wir die Fanarbeit zu wenig einbezogen haben. Sowohl bei den Thematiken rund um das gestrige Spiel als auch beim Fall YB. Wir teilen diese Meinung nicht – sind aber selbstkritisch genug, um zu wissen, dass wir es besser hätten machen können.» Trotz der guten FCB-Leistungen zuletzt, Ruhe herrscht beim Club von David Degen also nicht. Das nächste Kapitel in Sachen Unruhe folgte am Sonntagmorgen. 

Im  FCB-Briefing von «Bajour» verriet der Delegierte des Verwaltungsrates: «Wir sind weit weg von einer schwarzen oder roten Null, sondern leider bei einem zweistelligen Millionenverlust.» Und weiter: «Durch diesen Verlust ist das Eigenkapital, welches einmal fast 100 Millionen Franken betrug, vollständig aufgebraucht, und wir können uns im 2022 keinen Verlust mehr erlauben.»

Das Eigenkapital stammt hauptsächlich noch aus der Ära von Bernhard Heusler und Georg Heitz. Nach der Übernahme durch David Degen sagte bereits Büchi im August gegenüber der «Basler Zeitung»: «Fakt ist, dass in den letzten vier Jahren 77 Millionen Franken an Eigenkapital, Rückstellungen und Reserven aufgebraucht wurden.» Er kritisierte damit auch die Ex-Führung um Bernhard Burgener. 

Basel gewann mit 4:2 gegen GC am Sonntag. 

blue

Ein Einstieg von Federer ist derzeit kein Thema

Nun ist also aber alles weg. Das ganze Eigenkapital. Wie weiter? Man sei mit verschiedenen bestehenden und auch neuen Partnern im Gespräch, so Büchi. Wir werden in den nächsten Wochen sicherlich den einen oder anderen neuen Partner präsentieren können», meinte Büchi, der auch verriet: «Ein Einstieg von Roger Federer ist aktuell kein Thema.» Und vor dem 4:2-Sieg gegen GC sagte der FCB-Verantwortliche gegenüber blue: «Ja, wir haben mit den Transfers von Cabral und Zhegrova viel Geld eingenommen. Doch das war wichtig. Wir müssen grosse Löcher stopfen und da helfen Transfers.» Es sei auch extrem wichtig, dass der FCB nächste Saison wieder europäisch spiele. «Mit der Conference League haben wir mehrere Millionen eingenommen.»

Klar, die genauen Kennzahlen hat Büchi noch nicht verraten. Nicht gegenüber «Bajour», nicht anlässlich der GC-Partie. Die Worte des 43-Jährigen zeigen aber schon auf: Die finanzielle Lage des FC Basel sieht nicht so rosig aus. In den nächsten Wochen wird der FCB die finanziellen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2021 präsentieren. Die wichtigsten Daten hat der Club bereits vor mehreren Tagen der Swiss Football League übermittelt.

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