Hands-onDas Galaxy S5 besteht seinen ersten Test
Auch wenn das neue Smartphone-Flaggschiff von Samsung keine Revolution darstellt: Die Neuerungen bekommen dem Galaxy S5 ganz gut, wie ein Test zeigt.
Über die Fakten, das Äussere und die technischen Daten des neuen Galaxy S5 hat 20 Minuten bereits berichtet. Doch wie sind die Neuerungen des neusten Samsung-Handys zu werten? Um dies herauszufinden, haben wir die wichtigsten neuen Funktionen ausprobiert.
Als Erstes testeten wir den Fingerabdruck-Sensor, der wie beim iPhone im Home-Button integriert ist. Doch anders als beim Apple-Handy, bei dem man den Finger auf den Sensor legt, muss man beim Samsung-Gerät den Finger über den Sensor ziehen, um das Gerät zu entsperren.
Privat- und Kindermodus
Nach dem Erstellen des sogenannten Daktylogramms erkennt das Handy den Finger des Benutzers jedes Mal auf Anhieb und verwehrt anderen Personen den Zugang zum Gerät. Mithilfe der biometrischen Schranke kann man das Gerät auch in den Privatmodus versetzen, um an als geheim abgelegte Daten zu kommen. Das ist ein Vorteil gegenüber der iPhone-Lösung: Man kann mit dem Fingerprint auch einzelne Apps oder Bereiche sperren und entsperren.
Im abgesicherten Bereich des Privatmodus können geheime Fotogalerien, weitere E-Mail-Konten oder andere Anwendungen installiert werden, ohne dass sie im normalen Handybetrieb sichtbar wären. Kompromittierende Fotos oder geheime E-Mails finden hier ihren Platz.
Mit dem Kindermodus gibt es eine weitere Sonderzone auf dem Gerät. Dort sind einige kindergerechte Apps vorinstalliert, weitere können im Samsung App Store bezogen werden. Eine Verbindung zum Play Store besteht hingegen nicht. Der Kindermodus ist etwa dann praktisch, wenn man das Handy einem Kind zum Spielen gibt. Man braucht dann nicht zu befürchten, dass der oder die Kleine teure Apps kauft, geschäftliche E-Mails beantwortet oder nach China telefoniert.
Clevere Energiesparfunktion
Die kurze Batterielaufzeit von Smartphones ist noch immer ein Ärgernis. Samsung hat mit dem neuen Ultra Power Saving Mode eine Möglichkeit gefunden, die Laufzeit zu verlängern. In diesem Supersparmodus werden alle Apps ausser der Telefonfunktion und der SMS-Anwendung abgeschalten und das Gerät in einen Schwarzweiss-Modus versetzt. Weitere wichtige Apps können auf Wunsch dazugeschaltet werden. Wie viel Energie in diesem Modus gespart werden kann, wird sich allerdings erst in einem Langzeittest zeigen.
Pulsmesser
Das neue Flaggschiff von Samsung bietet einige Fitness-Funktionen, die in der bereits bekannten Anwendung S-Health zusammengefasst sind. Auf der Rückseite des Geräts, direkt unter der Kamera, gibt es einen Pulsmesser. Legt man einen Finger darauf, zeigt das Display nur wenige Sekunden später die Herzfrequenz des Benutzers an. Dies funktioniert recht gut. Der Nachteil der Position des Sensors nahe bei der Kamera ist jedoch, dass man mit dem Finger oft auf die Linse drückt und diese deshalb gelegentlich reinigen muss.
Weitere Fitness-Funktionen in S-Health sind beispielsweise ein eingebauter Schrittzähler oder eine Anwendung, um den Kalorienverbrauch zu kontrollieren. Der Schrittzähler war beim ersten Versuch mit selbstgezählten 50 Schritten etwas übereifrig und registrierte deren 62. Allerdings muss gesagt werden, dass unsere «Teststrecke» eindeutig zu kurz war.
Display, Erscheinungsbild, Kamera
Das Amoled-Display mit Full-HD-Auflösung zeigt gestochen scharfe Fotos und lässt sich auch im grellen Licht der Messebeleuchtung gut ablesen. Wie es sich bei Sonnenschein verhält, konnten wir noch nicht ausprobieren. In der neuen Software-Oberfläche findet man sich erst nach einigem Herumsuchen wieder zurecht. Optisch wurden die Icons abgeflacht, also ohne Schatten oder 3-D-Effekte so reduziert, dass sie etwas an die Gestaltung von Apples iOS 7 erinnern.
Die Kamera ist nach erstem Ermessen eine der grossen Verbesserungen gegenüber dem Galaxy S4. Nicht nur, dass sie in 4K-Auflösung filmen kann, auch die Foto-Funktion bietet eine sehr gute HDR-Anwendung sowie einen sehr schnellen Autofokus. Samsung nennt eine Zeitverzögerung von rekordverdächtigen 0,3 Sekunden.
Und nicht zu vergessen: Das Galaxy S5 ist, obwohl man die Abdeckung auf der Rückseite abnehmen kann, wasserdicht, da es mit einer Silikondichtung versehen ist. Alles in allem gibt es viele positive Änderungen gegenüber dem S4, doch ein Quantensprung wird das Galaxy S5 wohl nur für Besitzer des älteren S3 oder eines anderen Smartphones sein.
Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern
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