Glühbirnen-Verbot«Das ist Bevormundung wie im Kommunismus»
Ein St. Galler Lampengeschäft wurde mit 1000 Franken gebüsst, weil es herkömmliche Glühbirnen verkaufte. Jetzt schaltet sich die Politik ein.
Der Ärger im St. Galler Lampengeschäft Konigs war gross, als kürzlich Post aus Bern eintraf. Wie die «Ostschweiz am Sonntag» schreibt, hatte das Bundesamt für Energie im Auftrag des Eidgenössischen Starkstrominspektorats eine Busse von 1000 Franken verfügt. Dies, weil das Geschäft herkömmliche, inzwischen verbotene Glühbirnen verkauft hatte. Darüber hinaus untersagten die Behörden dem Geschäft, seine vorhandenen Lagerbestände an Glühbirnen zu verkaufen.
Marc Juchler, Co-Geschäftsführer von Konigs, verweist gegenüber der Zeitung darauf, dass seine verbotene Ware vorwiegend aus Europa stamme, während die behördlich erlaubten LED-Leuchten grösstenteils aus China kämen. Ausserdem sei das Licht der Glühbirnen gut fürs Gemüt, während das von LED-Leuchten der Gesundheit schaden könne. Da frage man sich als mündiger und nachhaltig denkender Bürger und Unternehmer, warum man den Leuten etwas ins Schlafzimmer beziehungsweise in die Wohnung aufzwingt, das krank machen kann, so Juchler gegenüber der «Ostschweiz am Sonntag».
«Kunde zahlt Stromrechnung»
Der Vorfall hat nun SVP-Nationalrätin Yvette Estermann auf den Plan gerufen. Sie wehrt sich seit Jahren gegen die Energie-Politik des Bundes und hortet nach eigenen Angaben grössere Bestände an herkömmlichen Glühbirnen zu Hause. Die gebürtige Slowakin fühlt sich an ihre Jugend hinter dem Eisernen Vorhang erinnert und spricht von «kommunistischer Bevormundung». Sie findet: «Der Kunde soll selber entscheiden können, welches Licht er wo einsetzen will. Denn es ist letztlich der Kunde, der die Stromrechnung bezahlt.»
Für die Herbstsession kündigt sie deshalb einen weiteren Vorstoss an: Sie will eine verbindliche Motion einreichen, wonach der Verkauf aller Leuchtmittel in der Schweiz wieder erlaubt werden soll.
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