Terror in WienDas ist der Attentäter-Kollege (24) aus Winterthur
Zwei junge Winterthurer (18 und 24) wurden einen Tag nach dem Wiener Terroranschlag festgenommen. Der Ältere der beiden ist Nachwuchsfussballspieler, ehemaliger Postangestellter – und den Behörden seit seiner Jugend als radikaler Salafist bekannt.
Darum gehts
In der Wiener Innenstadt hat es am Montag kurz nach 20 Uhr eine Schiesserei gegeben.
Zwei junge Männer wurden am Dienstagabend in Winterthur verhaftet – sie standen in Kontakt mit dem Wiener Täter.
Der 24-Jährige ist den Behörden seit längerem bekannt. Er fiel bereits als Jugendlicher als radikaler Salafist auf.
Ein Terrorist schoss am Montagabend in Wien gezielt auf Menschen und riss dabei mindestens fünf Personen aus ihrem Leben. Der Mörder stand in Kontakt mit jungen Männern aus der Schweiz: Zwei Personen (18 und 24) verhaftete die Polizei am Dienstagnachmittag in Winterthur.
Nun ist klar, um wen es sich dabei handelt: Der Ältere der beiden ist laut «Tages-Anzeiger» mit einer Zürcher Konvertitin verheiratet, die beiden haben ein gemeinsames Kind – und er ist den Behörden seit Jahren bekannt.
Bereits als Jugendlicher fiel er als radikaler Salafist auf, beim grossen An’Nur-Prozess 2018 war seine Person ein Thema. Denn der ehemalige Postangestellte und Nachwuchsfussballer verkehrte in den gleichen Kreisen: Er war früher Teil der ehemaligen Jugendgruppe der An’Nur-Moschee.
Die Türkei verwies ihn des Landes – wegen der Radikalisierung
Der junge Mann lebte in den vergangenen Jahren länger im arabischen Raum. Mit seiner Ehefrau zog er 2018 nach Kairo, um Arabisch zu lernen und den Koran zu studieren, schreibt der «Tages-Anzeiger». Als es dort Probleme gab mit der Aufenthaltsbewilligung, reiste das Paar weiter nach Istanbul. An beiden Orten trafen die zwei auf weitere An-Nur-Anhänger.
Nach einiger Zeit am Stadtrand der Metropole verwiesen die türkischen Behörden die Familie des Landes – wegen Verdachts auf Radikalisierung. Bei der Rückkehr in die Schweiz eröffnete die Bundesanwaltschaft deswegen hierzulande ein Strafverfahren. Der Verdacht: Ein mutmasslicher Verstoss gegen das IS-Gesetz. Der Mann wurde jedoch nur kurze Zeit festgehalten, befragt – und daraufhin wieder auf freien Fuss gesetzt.
Ob er oder sein 18-jähriger Winterthurer Kollege vom Anschlag in Wien wussten oder gar involviert waren, ist bislang unklar. Laut Bundesamt für Polizei (Fedpol) waren beide Schweizer in Strafverfahren «im Bereich Terrorismus» involviert. Das Verfahren gegen den jüngeren Beschuldigten werde von der Jugendanwaltschaft Winterthur geführt. Klar ist: Die drei waren «Kollegen» und hatten sich gar physisch getroffen. Dies gab Justizministerin Karin Keller-Suter am Abend nach der Verhaftung bekannt und wurde am Mittwoch vom Fedpol bestätigt.

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