Klima-KleberGrüne und GLP distanzieren sich – SVP-Nationalrat fordert Gefängnisstrafen
Klima-Kleber blockierten am Karfreitag den Gotthard-Tunnel. Damit gehen sie nicht nur Autofahrern auf die Nerven. Selbst Bastien Girod (Grüne) und GLP-Präsident Jürg Grossen finden die Aktion daneben.
Darum gehts
Klima-Aktivisten klebten sich auf der Autobahn vor dem Gotthard-Tunnel an und verursachten einen Mega-Stau.
Die Politik zeigt sich empört. Selbst Grüne und Grünliberale gehen deutlich auf Distanz zur Aktion.
«Hier trifft man auch jene Familie, welche mit dem Elektroauto ins Tessin in die Ferien fährt», nervt sich Bastien Girod (Grüne).
Klima-Aktivisten von «Renovate Switzerland» klebten sich am Karfreitag auf die Autobahn vor dem Gotthard-Tunnel und verschlimmerten so die ohnehin angespannte Stau-Situation zusätzlich.
«Angesichts der Klimakrise und der Untätigkeit des Bundesrates haben wir keine andere Wahl», begründet eine Sprecherin die Aktion auf der Autobahn in Richtung Göschenen.
Grünen-Girod: «Hier trifft man auch Familien mit Elektroauto»
Die Aktion sorgt nicht nur bei den Autofahrenden für Ärger. Selbst die klimafreundlichen Parteien reagieren alles andere als erfreut. Grünen-Nationalrat Bastien Girod sagt zu 20 Minuten: «Der Einsatz für das Klima ist wichtig, aber solche Aktionen sind kontraproduktiv.»
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Wenn schon müssten sich diese auf Entscheidungsträger fokussieren. «Hier trifft man auch jene Familien, welche mit dem Elektroauto ins Tessin in die Ferien fahren», ärgert sich Girod. Dabei sei dies «viel besser, als mit dem Flugzeug in die Ferne zu fliegen».
GLP-Präsident: «Ankleben geht Leuten auf die Nerven»
Ähnlich sieht es GLP-Präsident Jürg Grossen. Zwar seien die Anliegen der Aktivisten berechtigt. «Aber das hat nichts mit dem Oster-Stau am Gotthard zu tun. Diese Aktion ist kontraproduktiv und passt nicht zu unserer direkten Demokratie», so der Grünliberale.
Grossen wünscht sich, «dass die Aktivisten etwas kreativer und positiver werden, um ein Ja zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni zu ermöglichen». Für den Berner ist klar: «Dieses Ankleben geht den Leuten auf die Nerven und verbessert nichts.»
Zuspruch gibt es wenig für die Klima-Kleber. Sogar Juso-Chef Nicola Siegrist distanziert sich auf Twitter von der Aktion.
SVP-Nationalrat fordert härtere Strafen
«Diese Klima-Terroristen sorgen mit ihrer dämlichen Aktion dafür, dass die Autos noch länger im Stau stehen und mehr Abgase ausstossen. Das ist kontraproduktiv» sagt der SVP-Nationalrat Mike Egger (30) gegenüber dem «Blick». Er plane einen Vorstoss im Parlament einzureichen, der Klimakleber ins Gefängnis bringen würde. «Wer sich auf die Strasse klebt, muss behandelt werden wie ein Terrorist. Das bedeutet eine Gefängnisstrafe. Wie lange die Gefängnisstrafe sei, sollen Richter entscheiden, so Egger.
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