Littering am Basler Hafen - «Das ist unter aller Sau»

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Littering am Basler Hafen«Das ist unter aller Sau»

Am Wochenende feiern Menschenmassen auf dem Kleinbasler Hafenareal und lassen Abfallberge zurück. Obwohl regelmässig illegale Raves mit hunderten Personen gefeiert werden, bleibe die Polizei untätig, kritisieren Anwohner.

Partygänger haben am Wochenende beim Hafen illegal gefeiert.
Auf Facebook sorgt der Müll am Rhein für Ärger.
Die Leute hätten keinen Anstand und Respekt, schreiben die User genervt.
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Partygänger haben am Wochenende beim Hafen illegal gefeiert.

News-Scout

Darum gehts

  • Am Wochenende finden am Basler Hafen Partys statt.

  • Bei den Organisatoren der «illegalen Raves» handele es sich oft um Partytouristen aus Deutschland.

  • Die Leute hinterlassen Müllberge, worüber sich Anwohner ärgern.

  • Die Polizei rückte am Wochenende viermal aufs Areal aus. Jedoch nicht aufgrund einer Lärmklage.

Das Hafenareal ist grossflächig mit Flaschen, Dosen, Kartonschachteln und Plastiksäcken zugemüllt. Die Abfallberge nach dem Wochenende zeugen von ausgelassenen Festen. Eine Anwohnerin ist stinksauer: «Und so sieht es aus am Morgen, nachdem die Jugend die Nacht an der Uferstrasse verbracht hat», schreibt sie auf Facebook. Ihr Beitrag und die Beweisbilder wurden rege kommentiert. «Das ist unter aller Sau», schreibt jemand über das vermüllte Rheinbord. Die Verursacher hätten «keinen Anstand und Respekt», schimpft ein Anderer. «Das ist unterste Schublade und respektlos. Wer feiert, soll seinen Abfall entsorgen und zwar richtig», ärgert sich eine Userin.

Dass sich an den Wochenenden oft hunderte von Personen treffen, um illegale Raves zu feiern, stösst bei den Anwohnern auf Unverständnis. Erst Ende März gipfelte eine Partynacht in einem Vandalismus-Akt: Unbekannte zündeten ein Holzlager des Clubs Nordstern an. Dies nachdem über 100 Leute im Hafen gefeiert haben, wie eine News-Scout berichtete. Auch vergangenes Wochenende wurde auf dem Areal getanzt und getrunken. «Es müssen weit über 200 Personen gewesen sein», so ein Zeuge. Organisiert würden die Feiern meist von deutschen Partytouristen, die aufgrund der «lascheren Handhabung der Corona-Regelungen in der Schweiz» gerne mit ihren Musikanlagen über die Grenze kommen. Die Einladungen auf die Partys erfolge meist spontan und via Whatsapp-Nachricht.

Keine Lärmklagen am Wochenende

Die Ansammlungen verstossen jedoch auch hierzulande gegen die Corona-Massnahmen. Die Frage ob die Polizei die illegalen Partys duldet, verneint Toprak Yerguz, Sprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements. Polizisten würden regelmässig im Hafengebiet patrouillieren. «Gehen Lärmklagen ein, geht die Kantonspolizei diesen Meldungen nach», sagt er.


Alleine von letzten Freitag bis Sonntag seien rund drei Dutzend Lärmklagen eingegangen, so Yerguz. «Keine davon wegen Geschehnissen an der Uferstrasse.» Was nicht heisse, dass die Kantonspolizei dort keine gehabt hätte. Viermal sei die Kantonspolizei aufs Hafenareal ausgerückt während dieser drei Tage, respektive Nächte. Zweimal weil Holz abgebrannt wurde und zweimal wegen Schlägereien, so Yerguz.

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