Das können Apples Uhr und die neuen iPhones

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Das iPhone 6 wird grösser und Apples intelligente Uhr heisst nicht iWatch sondern einfach Apple Watch. Ein neues Bezahlsystem soll zudem das Portemonnaie ersetzen.

von
T. Bolzern
Cupertino

Was sich in den vergangenen Tagen vor dem grossen Apple-Event abgezeichnet hat, wurde von Apple-CEO Tim Cook zu weiten Teilen bestätigt: Das neue iPhone kommt in zwei Versionen auf den Markt. Die kleinere, mit einem 4,7-Zoll-Display ausgestattete Variante (Auflösung: 1334 x 750 Pixel) trägt den Namen iPhone 6 und ist gerade einmal 6.9 Millimeter dick.

Die Bildschirmdiagonale des grösseren iPhone 6 Plus misst 5,5 Zoll und hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Das sind immerhin 185 Prozent mehr Pixel als das iPhone 5S hatte. Das Gerät ist 7,1 Millimeter schlank. Der Ein- und Ausschaltknopf befindet sich bei beiden iPhones neu auf der Seite und nicht mehr auf der Oberkante. Das soll das bedienen mit nur einer Hand ermöglichen.

Getaktet werden die beiden neuen iPhones von einem neuen A8-Chip, der 25 Prozent mehr Prozessoren- sowie 50 Prozent mehr Grafikleistung als derjenige des Vorgängermodells bringen soll. Die Akkulaufzeit des iPhone 6 soll bei Videoplayback ganze 11 Stunden betragen, die des iPhone 6 Plus gar 14 Stunden. Auch die Wi-Fi-Funktionalität soll rund dreimal schneller sein als bisher.

Eine bessere Kamera fürs iPhone

Ebenfalls ist die Kamera der neuen iPhones überarbeitet worden. Neu können Videos in 1080p-Auflösung bei 30 oder 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Dank der sogenannten Focus-Pixel-Technologie soll die Kamera bei Filmaufnahmen schneller nachfokussieren können. Eine Slow-Motion-Funktion soll zudem 240 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Ein speziell entwickelter Sensor ermöglicht schnelleres Fotografieren mit der 8-Megapixel-Kamera. So soll es auch möglich sein, qualitativ gute Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen aufzunehmen. Ebenfalls verbessert wurde die Facetime-Kamera auf der Frontseite der iPhones. Sie soll für bessere Selfies sorgen.

Ab 26. September in der Schweiz

Die beiden neuen iPhones stehen ab dem 19. September in den Regalen. Allerdings noch nicht in der Schweiz. Bis Ende Jahr will Apple sie aber in 115 Ländern verfügbar machen. In der Schweiz soll man die iPhones ab 26. September vorbestellen können. Die Preise starten bei 759 Franken (16 GB) und beim iPhone 6 Plus 879 Franken, für das 16-GB-Modell. Sowohl das iPhone als auch das iPhone 6 Plus laufen mit dem neuen Betriebssystem iOS 8, welches ab dem 17. September zum Download bereitstehen wird. Auch ältere iPhones sollen mit iOS 8 laufen.

Apple steigt ins Uhrengeschäft ein

Das erste Mal seit Apple im Jahr 2010 das iPad gezeigt hat, stellte der Konzern am Dienstag in Cupertino eine völlig neue Produktekategorie vor: Die Apple Watch - und nicht etwa die iWatch, wie vorab gemunkelt wurde. Die Uhr hat ein rechteckiges Display, soll sich nahtlos an das iPhone anbinden lassen und Fitness- und Gesundheitsdaten erfassen und sammeln. So sind etwa ein Herzfrequenzmesser und ein Beschleunigungssensor verbaut. Die GPS-Daten erhält die Uhr vom gekoppelten iPhone.

Die Uhr soll es in zwei verschiedenen Display-Grössen (38 und 42 Millimeter) geben. Mit der Uhr lassen sich aber auch Anrufe starten, iMessages diktieren oder die Musik-Wiedergabe steuern. Wegen des kleinen Displays sei ein komplett neue Bedienung entwickelt worden, erklärte Designer Jonathan Ive an der Keynote. Gesteuert wird die Apple Watch unter anderem mit einem Drehrädchen, genannt «digital crown». Dieses ermöglicht unter anderem das Zoomen auf dem Startbildschirm, wo die Apps in einer Art Wolke angeordnet sind. Einen Touch-Screen hat die Uhr natürlich trotzdem.

Aufgeladen wird die Uhr via Induktion. Der Stecker lässt sich per Magnet an die Uhr andocken. Zur Akkulaufzeit machte Apple keine Angaben. Die Uhr soll Anfang 2015 auf den Markt kommen. Das kleinste Modell soll voraussichtlich 349 Dollar kosten. Die Apple Uhr soll es in mehreren Editionen geben, mit Leder-, Metall- oder Plastik-Armband. Auch eine Version in Gold ist geplant.

Apple ersetzt das Portemonnaie

Das eigentliche Killerfeature ist allerdings das mobile Bezahlsystem, Apple Pay. Sowohl die neuen iPhones als auch die Apple Watch sind mit NFC-Technologie ausgerüstet. Das Ziel von Apple sei es, Bargeld und das Portemonnaie zu ersetzen, sagte Firmenchef Tim Cook. Einmal das iPhone an das NFC-Terminal halten, den Finger auf den Touch-ID-Sensor legen und schon hat man bezahlt. So einfach soll die Bezahllösung in der Theroie funktionieren. Neue Kreditkarten werden per Foto erfasst und in der Passbook-App gespeichert. American Express, Mastercard und Visa sind von Beginn an mit im Boot. Gestartet wird Apple Pay vorerst nur in den USA. An über 220'000 NFC-Terminals soll man damit bezahlen können. Darunter sind grosse Einkaufsketten, Mc Donalds, Disney World, Nike und natürlich Apple Retail Stores.

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