AngespültDas «Muriwai Monster» lässt Neuseeland rätseln
Als Melissa Doubleday das riesige Etwas entdeckte, dachte sie sofort an einen Gruselfilm. Doch das vermeintliche Monster ist weltlichen Ursprungs.
Es war ein mehr als ungwöhnlicher Fund, den Melissa Doubleday am Muriwai Beach in ihrer Heimat Neuseeland machte. Sie stiess auf ein riesiges, mit Algen und Muscheln überzogenes Gebilde, auf dem sich jede Menge Tentakeln windeten.
Weder der Anblick noch der grässliche Gestank trieben die Neuseeländerin in die Flucht. Stattdessen zückte sie ihre Kamera und hielt den mysteriösen Fund fest. Zu Hause postete Doubleday die Fotos auf der Facebook-Seite der Muriwai & Waimauku Area Community Group und fragte, ob jemand wisse, worum es sich bei dem unheimlichen Wesen handeln könne.
Erste Hinweise
Sofort entbrannte eine rege Diskussion über das mittlerweile als «Muriwai Monster» bezeichnete Ding. Neben zahlreichen scherzhaft gemeinten Antworten fand sich auch jene von Nicola Sherrock, die sich daran erinnerte, etwas Vergleichbares schon einmal gesehen zu haben – wenn auch deutlich kleiner. Zum Beweis baute sie in ihren Post noch einen Link ein. Folgt man diesem, erfährt man, dass es sich damals um ein von sogenannten Entenmuscheln (siehe Box) bevölkertes Stück Treibgut handelte.
Forscher schalten sich ein
Dass Sherrock mit ihrem Vergleich richtig lag, bestätigten schliesslich auch Forscher der Neuseeländischen Gesellschaft für Meeresbiologie, wie die Nachrichtenseite Stuff.co.nz schreibt.
Nach der Auswertung der von Doubleday geposteten Bilder kamen sie zum selben Schluss. Das «Muriwai Monster» dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein riesiges, mit Entenmuscheln überzogenes Stück Treibholz sein.

Was sind Entenmuscheln?
Bei Entenmuscheln (Pedunculata) handelt es sich genau genommen um kleine Krebse, die es sich auf harten Oberflächen gemütlich machen. Sie ernähren sich ausschliesslich von Plankton, das sie aus dem Meerwasser filtern.
In vielen Gegenden - vor allem in Spanien und Portugal - gelten die unansehnlichen Krebstiere als Delikatesse. Im Restaurant kostet ein Teller mit 250 Gramm schnell über 20 Euro. Und um Weihnachten, wenn die sogenannten Percebes besonders beliebt sind, kostet ein Kilo nicht selten 150 Euro.
(Bild: Flickr.com/Dieter Kasimir/CC BY-ND 2.0)