Erneuerbares Heizen - Das musst du über Wärmepumpen wissen – Teil 1

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Erneuerbares HeizenDas musst du über Wärmepumpen wissen – Teil 1

Die Tage der fossilen Heizungen sind gezählt, den Wärmepumpen gehört die Zukunft – besonders in ländlichen Regionen. Auf was solltest du bei der Planung achten? Erster Teil zu den wichtigsten Fragen über Wärmepumpen.

Die Zukunft gehört der Wärmepumpe. Wer die alte Ölheizung mit einer neuen Ölheizung ersetzt, denkt kurzfristig und zeigt wenig Umweltbewusstsein.

Die Zukunft gehört der Wärmepumpe. Wer die alte Ölheizung mit einer neuen Ölheizung ersetzt, denkt kurzfristig und zeigt wenig Umweltbewusstsein.

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Darum gehts

  • Fossile Heizungen sind von gestern, den Wärmepumpen gehört die Zukunft.

  • Es gibt drei unterschiedlich effiziente Systeme.

  • Zu den grössten Fehlern gehört die zu späte Planung.

  • Wärmepumpen werden je nach Kanton unterschiedlich gefördert.

Die Gebäudetechnik ist in der Schweiz für ein Viertel des CO2-Ausstosses verantwortlich. Besondere Übeltäter sind dabei rein elektrische und fossile Heizungen. Wer heute eine alte Ölheizung durch eine neue ersetzt, erweist sich deshalb nicht nur als wenig umweltbewusst, sondern auch als kurzsichtig: Wärmepumpen gehören zu den günstigsten, was die jährlichen Kosten betrifft.

Als gute Alternative zu fossilen Heizung setzen sich zunehmend Wärmepumpen-Systeme durch. Besonders in ländlichen Regionen mit vielen Einfamilienhäusern und Umschwung machen sie Sinn. In den Städten rücken dagegen Fernwärmeheizungen in den Fokus.

Gerade weil Wärmepumpen eine höhere Investition mit sich bringen (die sich aber schnell wieder auszahlen), gilt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten 15 Punkte zusammengefasst.

#1 – Eignet sich eine Wärmepumpe für jedes Haus?

Grundsätzlich eignet sich eine Wärmepumpe für jedes Gebäude. Allerdings kommt es auf den vorhandenen Platz an. In Städten kann dieser beschränkt sein. Deshalb macht hier Fernwärme oft mehr Sinn. Sehr schlecht isolierte Häuser sollten zudem zuerst renoviert werden.

#2 – Welche Wärmepumpen gibt es und wie effizient sind sie?

Am effizientesten ist die Grundwasser-Wärmepumpe. Sie bezieht die Wärme aus dem Grundwasser – was einen Zugang dazu erfordert. Diese Wärmepumpe ist in der Schweiz deshalb selten anzutreffen.

Ebenfalls sehr effizient ist die Erdsonden-Wärmepumpe. Die Wärme kommt hier aus einer Tiefe von etwa 150 bis 200 Metern. Für eine Erdsonden-Wärmepumpe muss jedoch Land vorhanden sein und die Zufahrt für die Installation möglich sein. Am besten eignet sie sich bei Neubauten. Terrassenhäuser eignen sich wegen ihrer Bauweise nur selten für Erdsonden-Wärmepumpen.

In der Schweiz am verbreitetsten sind Luft-Wärmepumpen. Sie beziehen die Wärme aus der Umgebungsluft. Am sinnvollsten ist ihr Einsatz im Mittelland, sie kann aber auch in höheren Lagen eingesetzt werden.

Luft-Wärmepumpen werden oft aussen aufgestellt; Erdsonden- und Grundwasser-Wärmepumpen stehen jedoch immer innen.

Schema einer Erdsonden-Wärmepumpe zusammen mit einer Photovoltaikanlage.
Schema einer Grundwasser-Wärmepumpe.
Schema einer Luft-Wärmepumpe.
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Schema einer Erdsonden-Wärmepumpe zusammen mit einer Photovoltaikanlage.

Stiebel Eltron

#3 – Wo sind die grössten Fallen bei der Planung einer Wärmepumpe?

Am meisten Fehler passieren bei der Planung. Obwohl Wärmepumpen geräuscharm sind, sollten sie dennoch nicht unter dem Schlafzimmerfenster aufgestellt werden.

Auch sollte man eine Wärmepumpe frühzeitig planen – nicht erst, wenn die alte Ölheizung den Geist aufgibt. Fördergelder und Baugesuche müssen nämlich früh genug beantragt werden.

#4 – Wann brauche ich eine Bewilligung und wo hole ich sie ein?

Die Bewilligungspraxis unterscheidet sich je nach Kanton. In den meisten Kantonen ist indessen ein Baugesuch notwendig. Der Wärmepumpenspezialist Stiebel Eltron empfiehlt, die komplizierten Baugesuche und Subventionsanfragen einem Spezialisten in Auftrag zu geben.

#5 – Wieso braucht es eine Bewilligung?

Erdsonden- und Grundwasser-Wärmepumpen bedeuten einen Eingriff in die Natur, der bewilligt werden muss. Luft-Wärmepumpen hingegen verändern zudem oft das Erscheinungsbild des Hauses, was ebenfalls einer Genehmigung bedarf.

Im kommenden zweiten Teil liest du, ob eine Wärmepumpe auch bei minus zwanzig Grad noch funktioniert, ob sie auch kühlen kann, was man im Zusammenspiel mit einer eigenen Solaranlage beachten muss und vieles mehr. Ab dem 6. Juli in dieser Rubrik.

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