Fall Maddie McCannChristian B. bis heute nicht verhört
Im Fall der seit 13 Jahren vermissten Maddie McCann hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Mordermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen eingeleitet. Die News zum Fall im Ticker.

- Der Fall um das Verschwinden von Madeleine «Maddie» McCann gilt als eines der grössten Mysterien der 2000er.
- 13 Jahre später kommt der Fall wieder ins Rollen.
- Nun steht ein Deutscher, der jahrelang in Portugal lebte, unter Mordverdacht.
Deine Meinung zählt
Christian B. bis heute nicht verhört
Wie Rechtsanwalt Friedrich Fülscher zu RTL sagt, sei sein Mandant Christian B. bis heute noch nicht angehört worden.
Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, erkärte gegenüber Bild: «Richtig ist, dass der Beschuldigte bislang nicht vernommen worden ist. Das ist aber nicht ungewöhnlich, steht doch die Beschuldigtenvernehmung regelmässig am Ende der Ermittlungen. Darüber hinaus werden wir uns nicht öffentlich dazu äußern, welche Ermittlungsmaßnahmen wir wann und aus welchem Grund durchführen.»
Aktenzeichen XY
Vor gut einem Monat meldete sich das Bundeskriminalamt im Fall der vermissten Maddie McCann bei der TV-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst. Am Mittwoch waren die Ermittler erneut im Studio zu Besuch. Dabei sagte der Ermittler Christian Hoppe, dass seit dem Zeugenaufruf im über 800 Hinweise beim BKA eingingen, einige davon kann man laut Hoppe durchaus als weiterführend für die Ermittlung bezeichnen. Auch nach der gestrigen Sendung kamen erneut 16 Hinweise dazu. Darunter befand sich ein möglicher Ansatz, eine portugiesische Handynummer zu ermitteln.
Am 3. Mai 2007 soll der Verdächtige Christian B. zu «tatrelevanter» Zeit in Praia da Luz mit dem Handy telefoniert haben. Die Fahnder sind daher immer noch auf der Suche nach dem Nutzer einer portugiesischen Handynummer.
Ermittlungen führen möglicherweise nicht zur Anklage
Trotz Beweisen könnte es zu keiner Anklage gegen den mutmasslichen Mörder von Maddie McCann kommen. Das hat der deutsche Staatsanwalt Christian Wolters gegenüber der «Braunschweiger Zeitung» gesagt. «Finden wir den noch fehlenden Beweis nicht, könnten die Ermittlungen gestoppt werden.» Die Behörden seien dennoch von der Schuld des Angeklagten überzeugt: «Ich kann den Ausgang unserer Ermittlungen derzeit nicht vorhersagen, aber wir hoffen auf weitere erfolgversprechende Ermittlungsansätze.»

«Er war definitiv mehr als fähig, sich ein Kind zu holen»

Michael T. spricht über seinen Freund Christian B.
(Facebook)Michael T. ist ein Freund des Hauptverdächtigen Christian B. im Fall Maddie McCann. Der Österreicher erklärte gegenüber britischen Medien: «Ich weiss, dass er es gewesen ist».
Als die Dreijährige aus dem portugiesischen Praia da Luz verschwand, habe er zusammen mit Christian B. in der Nähe gewohnt. «Er sprach davon, Kinder zu verkaufen, eventuell nach Marokko. Vielleicht hat er Madeleine an einen Pädophilen-Ring verkauft», so T., der letztes Jahr von deutschen Ermittlern befragt worden war.
Erstmals sei ihm ein Verdacht gekommen, als er einen Netflix-Dok zu dem Fall gesehen habe. Darin erklärte eine Zeugin, sie habe einen blonden, pickligen Mann in der Nähe des Ferienressorts gesehen, aus dem das Kind verschwunden war: «Da wusste ich einfach, dass es Christian gewesen sein muss!».
Der Deutsche und der Österreicher wohnten eine Weile zusammen in Südportugal und hielten sich etwa mit Diebstählen und Drogenhandel über Wasser. Sein Kollege habe gerne mit seinen Straftaten geprahlt, so T. Tatsächlich sei der Deutsche «ein guter Einbrecher» gewesen, der leicht in Wohnungen klettern konnte. «Er war definitiv pervers und mehr als fähig, sich ein Kind für den sexuellen Kick zu holen oder für Geld», so T. weiter.
Christian B. sitzt derzeit wegen Drogenhandels in Kiel im Gefängnis. Im Juni hatten die deutschen Behörden mitgeteilt, dass er wegen Mordes an Maddie gegen ihn ermittelt wird. Das Mädchen war im Mai 2007 aus einem Ferienapartment in Praia da Luz verschwunden.

Michael T. ist überzeugt, dass sein Kollege Maddie entführt und ermordet hat.
(Facebook)Portugiesische Polizei soll Van von Maddie-Verdächtigem vernichtet haben
Der blaue Van der Marke Bedford, der dem mutmasslichen Tatverdächtigen gehört haben soll, sei von der portugiesischen Polizei vernichtet worden. Christian B. hatte das Fahrzeug 2006 mit einem Freund aus Österreich gekauft. Die beiden gingen gemeinsam auf Diebestour, um aus Lastern Diesel zu stehlen und es weiterzuverkaufen. Dafür mussten die beiden Männer im April 2006 einige Monate hinter Gitter.
Als B. Ende 2006 aus dem Gefängnis entlassen wurde, war eine Auflage, den entstandenen Schaden zu kompensieren. Doch dem kam B. laut der portugiesischen Zeitung «Expresso» nicht nach. Da die Polizei den Verdächtigen nicht mehr an seiner angegeben Adresse ausfindig machen konnten, zogen sie den Van im November 2007 ein. Da das Fahrzeug jedoch in sehr schlechtem Zustand war, entschieden sie sich, es zu verschrotten lassen.
Tatverdächtiger will auf Bewährung raus
Der mutmassliche Tatverdächtige Christian B. hat laut der Bild-Zeitung einen Antrag gestellt, um den Rest seiner Freiheitsstrafe, die er für eine andere Tat gerade absitzt, auf Bewährung auszusetzen. Wie «The Sun» berichtet, soll er seinem Anwalt gesagt haben, er hätte nichts mit dem Verschwinden von Madeleine McCann zu tun gehabt.
Der 43-jährige Deutsche ist wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft und sitzt zurzeit in Kiel eine Strafe ab, die das Amtsgericht Niebüll 2011 gegen ihn verhängte. Dabei handelte es sich nicht um ein Sexualverbrechen, sondern um Drogenhandel.
Aus Sicherheitsgründen sitzt Christian B. zur Zeit in einer Einzelzelle. Letzte Woche verbüsste er Zweidrittel dieser Strafe, hätte darum nun ein Anrecht auf eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis.
McCanns streiten Erhalt von Brief ab
Kate und Gerry McCann streiten ab, eine Bestätigung über Maddies Tot erhalten zu haben. «Die weit verbreitete Nachricht, dass wir einen Brief von den deutschen Behörden erhalten haben, der besagt, dass es Beweise dafür gibt, dass Madeleine tot ist, ist falsch», schreiben die McCanns auf ihrer Homepage, die sie für die Suche nach ihrer Tochter eingerichtet haben. Wie viele unbegründete Geschichten in den Medien, habe auch diese Behauptung Freunde und Familie erneut unnötig beunruhigt.
Zuvor hatte der leitende deutsche Ermittler Hans Christian Wolters gemäss britischen Medien von dem Brief erzählt. Die Beweise für den Tod des Mädchens könnten aber im Detail nicht kommuniziert werden. Weiter habe Wolters laut den Berichten festgehalten, dass Kate und Gerry McCann bisher nicht auf den Brief der Ermittlungsbehörden reagiert hätten.
«Die Staatsanwaltschaft hat sich zum Inhalt des Schreibens zu keinem Zeitpunkt geäussert und wird dies auch nicht tun», sagt Wolters nun laut «RTL Online».
Maddie sei tot, sagen deutsche Behörden
Deutsche Staatsanwälte haben einem Bericht der «Daily Mail» zufolge Maddies Eltern per Brief mitgeteilt, dass ihre Tochter tot ist. Dabei würden sie aber nicht offenlegen, welche Beweise sie zu dieser Schlussfolgerung führten. Würden zu viele Details bekannt gegeben, gefährde dies die Ermittlungen, sagte Hans Christian Wolters, der den Fall leitet. Deshalb könnten die Informationen auch noch nicht mit den portugiesischen und britischen Behörden geteilt werden. «Wir haben konkrete Beweise dafür, dass unser Verdächtige Madeleine getötet hat», so Wolters. In Deutschland sei man aber sehr zurückhaltend. «Wir behalten alles für uns, bis Anklage erhoben wird.»
Rogerio Alves, ein Anwalt, der die McCanns in Portugal vertritt, hatte die deutschen Ermittler unter Druck gesetzt und aufgefordert ihre Beweise preiszugeben. Er verlangte zu wissen, «was zur Lösung des Falls getan wird».
Hat Christian B. auch einen 1998 ermordeten Jungen auf dem Gewissen?
Die Vorwürfe gegen den Tatverdächtigen im Fall von Madeleine McCann häufen sich. Laut der «Frankfurter Neuen Presse» könnte Christian B. etwas mit dem Mord an einem 13-jährigen Jungen zu tun haben. Der Knabe war 1998 in einer Unterführung des Liederbachs in der Nähe des Frankfurter Bahnhofs ermordet aufgefunden. Die Frankfurter Staatsanwalt prüfe nun eine mögliche Verbindung.
Dritter Wagen gerät ins Visier
Könnte ein ein verschollener Wagen der entscheidende Schlüssel für den Fall Madeleine McCann sein? Die Ex-Freundin des derzeit Hauptverdächtigen Christian B. hat die Polizei jetzt darauf hingewiesen, wie der «Mirror» berichtet. Er habe seine Autos geliebt, besonders seinen Jaguar, der zusammen mit dem VW-Wohnmobil bereits im Fokus der Ermittlungen standen. «Ich erinnere mich nicht an das Modell», so die Ex-Freundin, die bislang den dritten Wagen nicht erwähnt hatte. «Es war ebenfalls ein Volkswagen in einem dreckigem Senfgelb». In der Zeit als Madeine verschwand, soll Christian B. noch in Besitz des Autos gewesen sein. Wenn die Spur verfolgt wird, könnten also Hinweise gefunden werden, die den Fall allenfalls endgültig lösen.
Hauptverdächtiger noch nicht festgenommen
Christian B., der Mann, der im Verdacht steht, Maddie entführt und getötet zu haben, ist bis jetzt noch nicht von der Polizei vernommen worden. Das berichtet «focus.de». Der Zeitpunkt sei nicht da, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur. Eine Vernehmung erfolge erst dann, wenn die Ermittlungen vor dem Abschluss stünden und man dem Beschuldigten auch konkrete Vorwürfe zur Last legen könne.
Zeigt Satelliten-Aufnahme den VW-Bus des Entführers?
In der Aufklärung der Entführung der seit 2007 vermissten Maddie ist ein weiteres Indiz aufgetaucht. Ein spanischer Blogger und Kriminalistik-Experte hat alte NASA-Satellitenaufnahmen aus dem Jahr 2007 durchforstet. Dabei ist ihm ein vielleicht entscheidendes Detail aufgefallen:
Auf der Aufnahme, die die vom mutmasslichen Entführer Christian B zeitweise bewohnte Finca in Portugal zeigt, sieht man einen weissen VW-Bus. Dieser soll in Farbe und Masse identisch sein mit dem VW-Bus, den Christian B. zu Zeit der Entführung fuhr. Das berichtet «bild.de». Christian B. hatte geltend gemacht, die Finca bereits 2006 und also vor Maddies Entführung dauerhaft entlassen zu haben.
Nun steht die Vermutung im Raum, dass Christian B. kurz nach der Entführung Maddies zurückgekehrt sein könnte – womöglich mit der entführten Maddie zusammen. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hat Interesse an den Aufnahmen gezeigt.

Auf der von einem spanischen Blogger veröffentlichte Satelliten-Aufnahme der NASA ist oben rechts ein VW-Bus zu sehen. Er scheint identisch zu sein mit dem, den Christian B. zum Tatzeitpunkt fuhr.
Screenshot NASA«Schrecklichen Job zu tun»
Eine Ex-Freundin des Verdächtigen Christian B. erinnert sich in der «Sun» an einen Satz, den ihr der mutmassliche Täter gesagt haben soll. «Ich habe morgen einen Job iin Praia da Luz zu erledigen. Es ist ein schrecklicher Job, aber etwas, das ich tun muss und mein Leben verändern wird. Du wirst mich eine Weile lang nicht mehr sehen.», zitiert die Britin in der «Sun» ihren Ex. Praia da Luz ist der Ort, wo im Mai 2007 Maddie verschwunden war.
Ein Bekannter von Christian B.s Ex-Freundin erzählt weiter, dass sie sich damals nicht hätte vorstellen können, dass der Deutsche fähig gewesen wäre, eine solche Tat zu begehen. «Auch wenn er schon vorher gewalttätig gewesen war.»
Zeugin erkennt Christian B.
Eine britische Zeugin hat nach einem Bericht der «Sun» im Mordfall «Maddie» den 43-jährigen verdächtigen Deutschen wiedererkannt. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann merkwürdig verhalten haben. Die Zeitung beschreibt die Frau als «glaubwürdige Zeugin», die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des kleinen Mädchens in der Ferienanlage in Portugal beschrieben haben soll. Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte sie der «Sun» zufolge: «Das ist der Mann, den ich gesehen habe.» Scotland Yard wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag nicht kommentieren.
Hinweise im Fall René (6)
Im Fall Maddie gilt Christian B. als Hauptverdächtiger. Eine Spur zu ihm gibt es auch im Fall der vermissten Inga (5). Wie der «Kölner Stadt-Anzeiger» berichtet, ermitteln die Behörden in einem weiteren Fall. Der sechsjährige René ist laut dem Bericht 1996 an der portugiesischen Algarve verschwunden. Elf Jahre später verschwand etwa 40 Kilometer entfernt die dreijährige Maddie.
Die Polizei gehe demnach Hinweisen nach, wonach Christian B. auch für die Entführung von René verantwortlich sein könnte. Der Vater des vermissten Bubs sagt zur Zeitung, dass er vom Bundeskriminalamt kontaktiert worden sei. Es sei das erste Mal seit fast 20 Jahren, dass er etwas von der Polizei gehört habe.
Laut dem Bericht soll Christian B. zwischen 1995 und 2007 regelmässig an der Algarve in Portugal gelebt haben. Nun hofft der Vater, dass er womöglich bald Gewissheit über das Schicksal seines Sohnes hat. Er glaubt aber nicht, dass René noch am Leben ist.
Wieso zeigen die Ermittler kein Bild von Christian B.?
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig veröffentlichte vor einigen Tagen mehrere bislang unbekannte Fotos zum Fall Maddie. Die Ermittler hoffen damit, neue Hinweise zu bekommen, die für eine Anklage des Hauptverdächtigen Christian B. reichen.
Dass die Behörde aber Bilder von zwei Fahrzeugen oder etwa dem Inneren des Landhauses in Portugal statt vom Verdächtigen publik macht, hat laut Kriminalexperte Axel Petermann einen Grund: «Es geht hier vor allem um Objekte, die wiedererkennbar sind. Die Ermittler sind ja auf der Suche nach weiteren Opfern», sagt er zur «Bild»-Zeitung.
«Ich denke, man hat markante Objekte aus dem Haus genommen, weil man sich erhofft, dass sich jemand konkret daran erinnern kann. Das Sofa könnte ein Hinweis darauf sein, das dort ein Missbrauch stattgefunden hat.»

Wieso hat die Staatsanwaltschaft bisher auf die Veröffentlichung eines Fotos von Christian B. verzichtet? «Es gibt keinen dringenden Tatverdacht, dieser wäre aber erforderlich für eine Öffentlichkeitsfahndung», so Petermann weiter zur «Bild».
Nach Ansicht des deutschen Profilers deuten die Indizien darauf hin, dass der Verdächtige die kleine Maddie nicht nur missbraucht, sondern auch ermordet haben könnte. «Von den äusseren Rahmenbedingungen könnte er durchaus als Täter in Frage kommen», sagte der frühere Bremer Mordermittler der Deutschen Presse-Agentur. «Er war zur Tatzeit dort, hat offensichtlich eine Präferenz für Kinder, die er auch missbraucht hat, und scheint als Einbrecher in Hotelanlagen tätig gewesen zu sein.» Es könne gut sein, dass der Mann das schlafende Mädchen bei einem Einbruch zufällig entdeckt habe, es zu einem Motivwechsel gekommen sei und er sich daraufhin an dem Kind vergangen habe, erklärte Petermann.
Keine Stellungnahme
Im Fall der verschwundenen Maddie haben die Verteidiger des 43-jährigen deutschen Mordverdächtigen eine Stellungnahme zunächst abgelehnt.
Wann mit einer solchen zu rechnen sei, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, teilte einer der beiden Verteidiger, Jan-Christian Hochmann, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Nachfrage mit. Hochmann und sein Kollege David Volke vertreten den Mann in dem aufsehenerregenden Fall rechtlich.
Das deutsche Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatten am Mittwochabend mitgeteilt, dass in dem Fall der 43-jährige Deutsche unter Mordverdacht geraten ist.
Trotz offener Strafe entlassen
Ende August 2018 wurde Christian B. in Schleswig-Holstein aus der Haft entlassen. Er verbüsste eine Strafe wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Nach der Entlassung reiste er nach Italien. Erst im September 2018 wurde er wieder festgenommen.
Laut der «Süddeutschen Zeitung» wurde Christian B. entlassen, obwohl er in Deutschland wegen Drogenhandels noch eine Strafe auf Bewährung offen hatte. Um diese zu vollstrecken, musste die Justiz in Portugal das Einverständnis geben. Grund: B. war zuvor aus Portugal ausgeliefert worden.
Diesen Antrag hat die Staatsanwaltschaft Flensburg laut dem Bericht aber sehr spät gestellt, wie der Bundesgerichtshof im April festgestellt hat. B. wurde so entlassen. Die Staatsanwaltschaft erwirkte dann erneut einen Europäischen Haftbefehl und B. wurde in Italien festgenommen.
Über die Gründe der Verzögerung macht die Staatsanwaltschaft Flensburg bisher keine Angaben. Sie verweist laut dem Bericht auf das aktuelle Verfahren im Fall Maddie.
«Ich habe sie mir geschnappt»
Der tatverdächtige Deutsche soll einem Freund in einer Kneipe von der Entführung von Madeleine erzählt haben. Sie sassen 2017 gemeinsam im Pub und sahen die Nachrichten zu dem Fall im Fernsehen. «Ich habe sie mir geschnappt», soll er einem Bericht der «Sun» zufolge geprahlt haben. Auch soll er seinem Freund ein Video gezeigt haben, wo zu sehen ist, wie er eine Frau vergewaltigt.
Madeleine wahrscheinlich tot
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig geht davon aus, dass die vor rund 13 Jahren in Portugal verschwundene dreijährige Madeleine «Maddie» McCann tot ist. Die Ermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen würden wegen Mordverdachts geführt. Bei dem Beschuldigten handele es sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, der unter anderem auch wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden ist. Man arbeite in einem engen Austausch mit der britischen und portugiesischen Polizei. Man erhoffe sich die Hilfe der Öffentlichkeit.
43-jähriger Deutscher
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf einen 43-jährigen Deutschen. Der Beschuldigte soll ein mehrfach vorbestrafter Sexualtäter sein und zum Zeitpunkt der Entführung von Maddie in Portugal gelebt haben. Dank diversen Straftaten, habe er seinen Lebensunterhalt verdient.