Boom dank CoronaDas sind die beliebtesten Streaming-Plattformen der Schweiz
Netflix, Youtube, Spotify: 2020 konnten die grossen Video- und Musik-Plattformen nochmals an Nutzerinnen und Nutzern zulegen. Amazon Prime Video und Disney+ legen sich mit viel Geld und Content ins Zeug, um die Kunden von Netflix wegzulocken.
Darum gehts
Dank Corona haben die grossen Streaming-Dienste ihren Vorsprung ausgebaut.
Das zeigt eine Umfrage von Moneyland.ch.
Auch Newcomer konnten Userinnen und User gewinnen.
Seit in der Aussenwelt nicht mehr so viel los ist, muss das Internet für Unterhaltung sorgen. Das haben die Streamingdienste in der Schweiz gemerkt. Im letzten Jahr haben Anbieter für Video und Musik erneut an Abonnenten zugelegt, wie eine repräsentative Umfrage des Internetvergleichdienstes Moneyland.ch bei 1500 Personen ergeben hat.
Sogar die grossen Namen wie Youtube, Netflix und Spotify konnten nochmals neue Abonnenten und Abonnentinnen gewinnen. Neben den Bewährten konnten auch Newcomer profitieren. Vor einem Jahr ist der Streamingdienst Disney+ in der Schweiz gestartet, gemäss der Umfrage von Moneyland.ch wird er bereits von 13 Prozent der Bevölkerung genutzt.
Netflix, Amazon und Disney kämpfen um die User
Bei den klassischen Streaming-Anbietern für Filme und Serien ist die Auswahl gross. Netflix dominiert den Markt und wird von 54 Prozent der Befragten genutzt, wie die Umfrage ergeben hat. 39 Prozent zahlen dafür – das ist der höchste Wert für einen bezahlpflichtigen Streamingdienst in der Schweiz.
Doch das könnte sich ändern: Anbieter wie Amazon Prime Video oder Disney+ haben ebenfalls viel Geld und Content zur Verfügung, um Netflix die Userinnen und User abzujagen (s. Interview unten).
Welcher Video-Streamingdienst passt zu mir?

Ralf Beyeler ist Telecom-Experte bei Moneyland.ch
Moneyland.chRalf Beyeler von Moneyland.ch beantwortet die wichtigsten Fragen zum Angebot der Video-Streaminganbieter in der Schweiz.
Wie finde ich den passenden Streamingdienst für mich?
Das Wichtigste ist der Content. Man soll herausfinden, welcher Streamingdienst die Serien zeigt, die einen interessieren. Zum Angebot gehören bei allen Anbietern Klassiker, die vor 30 Jahren im Fernsehen liefen, die immer wieder gern gesehen werden. James-Bond-Fans zum Beispiel sollen herausfinden, wo sie ihre Lieblingsfilme schauen können. Mit ihren Eigenproduktionen jedoch versuchen die Dienste, sich von einander zu unterscheiden und mit möglichst viel exklusivem Content den eigenen Service hervorzuheben. Wichtig ist auch, dass man prüft, welche Inhalte in der Schweiz tatsächlich verfügbar sind.
Muss ich mich gleich für ein Jahr binden?
Die Wahl ist nicht für immer. Ausser bei den Angeboten von Swisscom besteht bei den meisten Diensten die Möglichkeit, nach einem Monat wieder auszusteigen. So kann man verschiedene Anbieter ausprobieren oder auch das Abo unterbrechen, wenn man im Sommer wieder mehr Zeit draussen verbringt.
Disney+ ist seit einem Jahr auf dem Markt, gibt es dort nur Kinderfilme oder auch etwas für Erwachsene?
Disney hat natürlich viele Kinderfilme und die eigenen Trickfilm-Klassiker im Angebot. Doch mit einer eben gestarteten Offensive wurde das Angebot an Filmen für ein erwachseneres Publikum extrem erweitert. Wie die anderen Anbieter lockt auch Disney+ mit Eigenproduktionen und Klassikern – Disney hat zum Beispiel die Star-Wars-Filme und -Serien im Angebot.
Nach Youtube hat Netflix in der Schweiz am meisten User. Haben die anderen Anbieter da noch Wachstumschancen?
Netflix hat das Streaming in dieser Art erfunden und hat deshalb ein paar Jahre Vorsprung. Es wird für andere schwierig sein, eine Bedeutung wie Netflix zu erreichen. Doch unsere Umfrage hat gezeigt, dass vor allem jüngere Nutzerinnen und Nutzer bereit sind, auch für mehrere Angebote gleichzeitig zu bezahlen.
Ein Newcomer mit einem kometenhaften Einstieg ist Tiktok. Die App kombiniert Videoinhalte mit Social Media und ist so begehrt, dass sie gleich auf dem dritten Platz des Rankings gelandet ist. Tiktok ist bei den 18- bis 25-Jährigen besonders beliebt – in dieser Gruppe nutzen 35 Prozent die App.
Das Ranking der beliebtesten Video-Streamingdienste findest du in der Bildergalerie oben.
Youtube ist nicht nur bei den Videos die meistgenutzte Plattform, sie wird gemäss der Umfrage auch am meisten zum Musikhören verwendet, nämlich von 61 Prozent der Befragten. Nur gerade 4 Prozent davon haben ein Abo für «Youtube Music» gelöst, die anderen hören Musik über den klassischen Video-Dienst.
Auch in der Musik-Sparte gibt es neben Youtube einen grossen Namen, der das Feld dominiert: Spotify konnte im Coronajahr 2020 stark zulegen und wird gemäss der Umfrage von 43 Prozent der Leute genutzt. 17 Prozent davon geben sich mit der Gratis-Version zufrieden.
In der Bildergalerie siehst du das Ranking der meistgenutzten Musik-Streamingdienste in der Schweiz: