Massive Schäden: Video zeigt Ausmass der Explosion an Nord-Stream-Pipeline

Aktualisiert

Massive SchädenVideo zeigt Ausmass der Explosion an Nord-Stream-Pipeline

Nach wie vor ist unklar, wer für die Lecks in den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 verantwortlich ist. Nun sind erste Aufnahmen veröffentlicht worden, die die Schäden zeigen.

von
job

Unterwasserdrohnen zeigen das Ausmass der Schäden.

Trond Larsen/Blueeye Robotics

Darum gehts

Nach wie vor ist unklar, wer für die Lecks in den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 verantwortlich ist. Die schwedische Zeitung «Expressen» hat nun erste Aufnahmen der Schäden an den Pipelines veröffentlicht. Das von einer Unterwasserdrohne gefilmte Video zeigt erhebliche Schäden. An einigen Stellen des Rohrs sind Risse vorhanden, scharfe Kanten ragen heraus, das Metall ist verformt. Auf dem Meeresboden sind Spuren einer sehr starken Explosion zu sehen.

In Schweden wird eine Explosion an Gasleitungen von der Sicherheitspolizei Säpo untersucht. Die dänische Polizei wiederum sagte, dass sie mit Unterstützung der Streitkräfte und in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Polizeisicherheitsdienst eine vorläufige Untersuchung des Vorfalls in der Ostsee durchgeführt habe.

Dänische Behörden haben schwere Schäden an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestätigt. Ursache der Schäden seien schwere Explosionen gewesen, hiess es am Dienstag. Die Kopenhagener Polizei teilte mit, sie habe eine Reihe von Vorermittlungen an den Tatorten vollzogen, unterstützt von den dänischen Streitkräften sowie unter anderen dem dänischen Inlandsnachrichten- und Sicherheitsdienst PET. Der Nachrichtendienst und die Polizei hätten die Einrichtung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe beschlossen. Es sei nicht möglich zu sagen, wann die Ermittlungen voraussichtlich abgeschlossen seien.

Das Metall an der Röhre ist verformt.
Auf dem Meeresboden sind Spuren einer sehr starken Explosion zu sehen.
Das von einer Unterwasserdrohne gefilmte Video zeigt erhebliche Schäden.
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Das Metall an der Röhre ist verformt.

Trond Larsen/Blueeye Robotics

Hunderttausende Tonnen Methan in die Atmosphäre gelangt

Die mutmasslichen Sabotageakte ereigneten sich am 26. September. Durch die Lecks sind Hunderttausende Tonnen Methan in die Atmosphäre gelangt. Mindestens zwei vorsätzliche Detonationen mit der Wucht einer wohl mehrere Hundert Kilogramm kräftigen Sprengladung sind nach Ansicht Dänemarks und Schwedens für die Lecks in der Ostsee verantwortlich.

«Die meisten Analysten zeigen mit dem Finger auf Russland, das bereits einmal die Energieversorgung als Waffe eingesetzt hat», sagt Marc Finaud, Rüstungsexperte und Associate Fellow am Center for Security Policies (GCSP). Für diese These spricht laut dem Experten, dass Russland ein starkes Motiv habe: «Mit dem Angriff auf Nord Stream will Russland die Verwundbarkeit der europäischen Energieinfrastruktur aufzeigen. Der Angriff könnte eine Art Warnung oder ein Erpressungsversuch gewesen sein, um Europa davon abzuhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen, und zu zeigen, dass die Sanktionen nach hinten losgehen.»

Russland weist die Schuld von sich

Russland dementiert dies vehement und spricht selber von einem Anschlag. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Russland nicht an einem Ende des Gasflusses durch die Nord-Stream-Pipelines interessiert sei. Die Schäden seien auch für Russland ein grosses Problem. Beide Stränge von Nord Stream 2 seien mit Gas gefüllt. «Dieses Gas kostet viel Geld, und jetzt entweicht es in die Luft.»

Der Kreml versuchte zunächst, die USA als Hauptverdächtigen darzustellen. Es sei «offensichtlich, dass der Hauptnutzniesser der Lecks, vor allem wirtschaftlich, die USA sind», sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats in Russland, Nikolai Patruschew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

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