Nicolas HunzikerDas «Swiss Superkid» nimmt bei GC Anlauf
Vor der Länderspielpause verliess Nicolas Hunziker den FC Basel und schloss sich leihweise GC an. Am Samstag kommt es für den 20-jährigen Offensivspieler zum Wiedersehen mit Rotblau.
So schnell kann es gehen. Am 2. September wechselte Nicolas Hunziker von Rotblau zu Blauweiss und ist jetzt schon wieder zurück. Am Samstag trifft er in der 7. Runde der Super League im GC-Dress im Joggeli auf den FCB. Im August vor einem Jahr gab Hunziker sein Debüt bei den rotblauen Profis. Der Offensivspieler wurde beim 4:0-Sieg der Bebbi im Cup gegen Meyrin in der 86. Minute eingewechselt. Seine Chancen auf viele Einsatzminuten blieben im hochkarätigen Champions-League-Kader des FCB dennoch minim.
In der Saison 2015/16 kam der talentierte Rechtsfuss unter Trainer Urs Fischer im Frühjahr lediglich zu drei Teileinsätzen. Noch schwieriger wurde es für Hunziker in der aktuellen Meisterschaft. Nach dem Zuzug von Seydou Doumbia, hinter dem treffsicheren Marc Janko und Andraz Sporar, der vor der Rückkehr nach einer Verletzung steht, gab es für den 20-Jährigen keine Verwendung mehr. Das Leihgeschäft innerhalb der Super League blieb der einzige Ausweg.
Einer mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten
Hunziker zählt zu den vielversprechendsten Offensivtalenten in der Schweiz. Schon als der heutige U20-Stürmer mit der U17-Auswahl unterwegs war, waren sich die Experten einig: Da wächst einer mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten heran. U21-Nati-Coach Heinz Moser, der Hunziker bei der U17 trainierte, sagte einst: «Er gehört zu jenen Spielern, die den Unterschied ausmachen können.»
Hunziker wuchs im solothurnischen Büsserach als Sohn eines Controllers in einem grossen Industrieunternehmen auf. Kurios: Im Ort gibt es zwar jede Menge Vereine, aber keinen Fussballclub. Deshalb kickte Hunziker beim FC Breitenbach, wo ihn der FCB 2007 bei einem Turnier entdeckte und zum Probetraining einlud.
Vier- bis fünfmal pro Woche fuhr er als 12-Jähriger mit dem Zug nach Basel ins Training. Als 15-Jähriger holte er mit der FCB-U16 das Double und schoss in dieser Saison 40 Tore. Im September 2011 debütierte er beim 6:2-Sieg der U16-Nati gegen Italien und erzielte einen Hattrick. Die Scouts schrieben sich die Finger Wund. Der «Daily Mirror» nannte ihn «Swiss Superkid».
Von Alex Frei gelernt
Hunziker behielt die Füsse auf dem Boden, machte kontinuierlich Fortschritte. Ein Typ Mittelfeldspieler, der sich gern fallen lässt, geschickt Räume öffnet und als Vorbereiter glänzt, aber auch mit Egoismus und Drang auf das Tor, um selber den Abschluss zu erzielen.
Viel profitiert habe er von Alex Frei, der hin und wieder die Basler Nachwuchsstümer trainierte. Manchmal steht Hunziker aber auch sein Ehrgeiz im Weg. Die Balance, dass er nicht überbordet und sich zu fest unter Druck setzt, muss er erst austarieren.
Hunziker ist bereits das zweite Offensivtalent, das aus der FCB-Akademie kommt und bei einem Ligakonkurrenten Spielpraxis holen soll. Denn er geht mit der Ausleihe den gleichen Weg wie sein Basler Kollege Cedric Itten, der dem FCL ausgeliehen wurde. Itten hat in Luzern gut Fuss gefasst. Sportchef Remo Gaugler und Trainer Markus Babbel halten grosse Stücke auf den grossgewachsenen Stürmer, der für die Zentralschweizer in fünf Pflichtspielen bisher ein Tor erzielte.