Das Wasser bleibt noch zwei Wochen

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PakistanDas Wasser bleibt noch zwei Wochen

Die Opfer der verheerenden Flutkatastrophe können nicht auf eine baldige Besserung hoffen: Das Hochwasser wird bis Ende August nicht vollständig verschwinden.

M. Ahmed und R. Khan
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M. Ahmed und R. Khan
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Die pakistanische Armee liess Hilfsgüter von Helikoptern in isolierte Regionen in Mitan Kot fallen. (Quelle: APTN Video)

Die Sturzfluten bahnen sich weiter einen Weg flussabwärts. Bald könnten sie grosse Städte wie Hyderabad und Sukkur im Süden erreichen. Mit weiterem schweren Regen sei aber in dieser Woche nicht zu rechnen, sagte der pakistanische Meteorologe Arif Mahmood. «Das ist eine gute Nachricht für die Hilfsorganisationen, die sich an den Rettungsaktionen beteiligen», sagte Mahmood.

Die Flut hat bislang etwa 1500 Menschen das Leben gekostet und Zehntausende Dörfer unter Wasser gesetzt. 20 Millionen Menschen und ein Fünftel der Landesfläche sind nach Behördenangaben von der Katastrophe betroffen. Der Nordwesten litt als erstes unter den Überschwemmungen, dann rollte die Flutwelle nach Südwesten.

Der Nordwesten gilt als Zentrum des Kampfs der pakistanischen Regierung gegen die Taliban und Al-Kaida. Die Aufständischen nutzen die Überforderung der Behörden und Sicherheitskräfte mit der Flut offenbar aus. Am Dienstagabend töteten Extremisten zwei Mitglieder einer Miliz bei Peshawar, die gegen die Taliban kämpft.

In der Stammesregion Khyber griffen Aufständische wenig später Polizeiwachen an. Nach einem etwa einstündigen Schusswechsel zogen sich die Angreifer zurück. Nach offiziellen Angaben wurden mehrere Extremisten getötet, aber keiner der angegriffenen Polizisten.

Zardari reist nach Russland und bekommt Hilfe versprochen

Der umstrittene pakistanische Präsident Asif Ali Zardari reiste unterdessen zu einer Regionalkonferenz ins russische Sotschi. Dort bot ihm der russische Staatschef Dmitri Medwedew Hilfe bei der Bewältigung der Flutkatastrophe an. Zu Beginn der Flutkatastrophe war Zardari zu einer mehrtägigen Reise nach Europa gefahren, was daheim sein ohnehin nicht sonderlich hohes Ansehen beschädigte. Seine Reise nach Russland sollte aber nur wenige Stunden dauern.

Ebenfalls in Sotschi erwartet wurden die Präsidenten von Afghanistan und Tadschikistan. Es wurde erwartet, dass die vier Staatschefs nach dem Ende der Konferenz die internationale Gemeinschaft zu verstärkter Hilfe für Pakistan aufrufen.

UN-Sprecherin für humanitäre Angelegenheiten Elizabeth Byrs im Interview über die Hilfeleistungen der Vereinigten Nationen:

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