Klare AuflagenDatenschützer bremst Google Street View
Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür hat dem Internetdienst Google Street View klare Auflagen gemacht, wenn dieser in ein paar Monaten mit der Schweiz aufs Netz geht.
So muss Google Personen informieren, bevor fotografiert wird und erkennbare Gesichter sowie Autonummern anonymisieren, wie Thür am Montag zu einem Bericht des Nachrichtenmagazins «10vor10» bestätigte. Laut Thür haben sich die Verantwortlichen des Projekts kooperativ gezeigt und wollen die Bedingungen erfüllen.
Bereits Ende Mai hatte Privatim, die Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, gefordert, Google müsse bei den Bildaufnahmen für Google Street View die Grundsätze des Datenschutzes berücksichtigen. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sei dies in der Schweiz noch nicht der Fall.
Thür erreichte bei Google einerseits, dass Passanten oder Hausbewohner informiert werden, bevor Bilder für Google Street View aufgenommen werden. Auch muss Google sensible Daten wie erkennbare Gesichter oder Autokennzeichen anonymisieren. Ein Problem, nämlich die geforderte Löschung der Rohdaten nach Anonymisierung der Bilder, sei noch ungelöst. Auch hier zeichne sich aber eine Lösung ab, sagte Thür.
Falls dereinst trotzdem unerlaubte Bilder auf Street View auftauchen sollten, will Thür intervenieren. Google durchquert zurzeit die Schweiz, um 360-Grad-Panorama-Bilder von Strassen und Häusern aufzunehmen. Die Daten können danach in den Google-Karten genutzt werden. (dapd)