«Foundling»David Gray gibt sich ruhiger denn je
Nur knapp ein Jahr nach dem Top-20-Album «Draw the Line» legt der britische Singer/Songwriter David Gray mit «Foundling» bereits die nächste Platte nach – eine Doppel-CD.

Das demolierte Mobiliar täuscht: David Grays neues Album ist sehr ruhig. (Universal Music)
«Es ist das Album, das ich immer schon machen wollte», sagt er selbstbewusst über seinen mittlerweile neunten Longplayer. Grays neustes Werk unterscheidet sich vor allem in seiner Reduziertheit von seinem restlichen Opus. Entstanden ist es aus demselben Arbeitsprozess wie schon sein Vorgänger. «Auf dem neuen Album sind die ruhigeren Momente der Sessions festgehalten», so der 42-jährige Meister der Midtempo-Balladen.
Die Single «A Moment Changes Everything» bietet mit ihren elektronischen Spielereien den sanften Übergang zum weitgehend akustischen Rest der Platte. Schwelgen in «A New Day at Midnight» noch Bläser im Einklang mit dem Piano, befreit sich Gray in der melancholischen Ballade «When I Was in Your Heart» sogar vom für ihn so typischen Tasteninstrument und lässt allein seine Stimme zum Gitarrenspiel erklingen. Einzig countryeske Stücke wie «Only the Wine» sorgen für etwas Abwechslung und heben Stimmung und Tempo punktuell. Ansonsten strahlt «Foundling» die absolute Ruhe – die stellenweise in Langeweile kippen kann – aus.
Mit seinem Gefühl für Atmosphäre und seiner Gänsehaut-Stimme rettet Gray auch sein neuntes Album und bleibt seinem Ruf als qualitativ hochstehendem Erwachsenenpop-Lieferanten treu. Einen Höhepunkt seines Schaffens markiert «Foundling» aber nicht.