Davos erzwingt 7. Spiel

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Davos erzwingt 7. Spiel

Qualifikationssieger Davos hat sich den Playoff-Heimvorteil gegen die ZSC Lions für ein Entscheidungsspiel am Samstag zurückerobert. Die Bündner besiegten die ZSC Lions im Hallenstadion mit 3:1 und glichen damit die Serie zum 3:3 aus.

Davoser Matchwinner war der tschechische Stürmer Petr Taticek, der bei 5 gegen 5 das 1:0 und das 3:1 der Gäste erzielte. Das 3:1 in der 48. Minute musste ZSC-Goalie Reto Berra allerdings auf seine Kappe nehmen. Der 20-jährige Stellvertreter von ZSC-Goalie Ari Sulander hielt bei Taticeks Schuss von der blauen Linie einen Torwinkel vollständig offen. Bereits beim zweiten Bündner Treffer, einem Backhand-Schuss von Loïc Burkhalter im Powerplay, hatte Berra eher unglücklich ausgesehen.

Die bislang beste Leistung in der laufenden Viertelfinalserie bot auf der Gegenseite Davos-Keeper Jonas Hiller, der seinem Team mit zahlreichen Paraden den Sieg ebnete. Eine Schlüsselparade realisierte der Schweizer Nationalgoalie wenige Sekunden nach Michel Zeiters Anschlusstor zum 1:2 in der 46. Minute, als er einen Handgelenkschuss von Robert Petrovicky aus kurzer Distanz parierte. Lions mit Überzahl-Schwäche

Die ZSC Lions konnten insgesamt nicht an ihre Leistungen von den ersten beiden Playoff-Heimspielen dieser Saison gegen Davos anknüpfen. Gegen die defensiv kompakt stehenden Bündner, bei denen wie zuletzt die Junioren-Stürmer Flurin Randegger, Dino und Marc Wieser mitwirkten, gab es fast kein Durchkommen.

Die Zürcher spielten sich im Mitteldrittel zwar ein klares Chancenplus heraus, liessen aber gleichzeitig vier Überzahlspiele (sechs in der gesamten Partie) ungenutzt verstreichen. Lukas Grauwiler, Dale McTavish oder Robert Petrovicky verpassten noch vor Spielmitte die besten Möglichkeiten zu einem frühzeitigeren 1:2.

Der Backhand-Schuss von Loïc Burkhalter im Powerplay der Davoser zum 2:0 in der 17. Minute war deshalb bereits der frühe Siegtreffer. Es war ein haltbares Tor, denn ZSC-Goalie Reto Berrat war die Sicht nicht verdeckt. Die Scheibe rutschte ihm zudem neben dem Schoner in die offene Torlücke.

Beim vorangegangenen 0:1 durch Taticek (14.) produzierte zudem ausgerechnet die ZSC-Kultfigur Michel Zeiter eine ungewollte Vorlage, als er in der Ecke im Zweikampf gegen Loïc Burkhalter eine Scheibe ausgrub und diese in den eigenen Slot beförderte. Der Tscheche Taticek nutzte dies eiskalt zur Davoser Führung aus.

Der frühere Nationalmannschafts-Stürmer Michel Zeiter war vor der Partie noch offiziell von ZSC-Verwaltungsrats-Präsident Walter Frey verabschiedet worden. «Die Nummer 20 wird 15 Jahre lang nicht mehr vergeben», sagte Frey. 15 Jahre lang hatte Zeiter für die ZSC Lions gespielt. In der kommenden Saison spielt der 32-jährige Center für die SCL Tigers. Zeiter bügelte seinen Fehler bei der Entstehung des 0:1 durch den Anschlusstreffer zum 1:2 zumindest wieder halbwegs aus.

Playoff-Viertelfinals 6. Runde:

ZSC Lions - Davos 1:3 (0:2, 0:0, 1:1)

Hallenstadion. - 10 240 Zuschauer. - SR Kurmann, Arm/Küng.

Tore: 14. Taticek (Burkhalter) 0:1. 17. Burkhalter (Jan von Arx, Guggisberg/Ausschluss Grauwiler) 0:2. 46. Zeiter (Bartovic) 1:2. 48. Taticek (Daigle) 1:3. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 6mal 2 Minuten gegen Davos. - PostFinance-Topskorer: Pavlikovsky; Daigle.

ZSC Lions: Berra; Stoffel, Suchy; Blindenbacher, Forster; Kout, Schnyder; Petrovicky, Pavlikovsky, Lachmatow; McTavish, Wichser, Paterlini; Alston, Zeiter, Bartovic; Grauwiler, Stirnimann, Lindemann.

Davos: Hiller; Gianola, Jan von Arx; Benak, Blatter; Winkler, Furrer; Müller; Guggisberg, Reto von Arx, Daigle; Ambühl, Marha, Irgl; Mark Wieser, Rizzi, Dino Wieser; Burkhalter, Taticek, Baumann; Flurin Randegger.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Seger (gesperrt), Sulander (verletzt), Helfenstein (verletzt), Steiner (überzählig), Davos ohne Chawanow (verletzt/Saisonende), Varada (verletzt/Saisonende), Riesen (gesperrt), Crameri und Leblanc (beide überzählig) und Sarault (überzähliger Ausländer). - Die langjährigen ZSC-Spieler Michel Zeiter (nächste Saison SCL Tigers), Reto Stirnimann (Ambri) und Mike Richard (Assistent Rapperswil) offiziell verabschiedet. - Zeiters Nummer 20 wird 15 Jahre lang (Dauer seiner Klubzugehörigkeit) nicht mehr vergeben. - 58:58 Timeout ZSC Lions, ab 59:01 ohne Torhüter.

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