
Ein Déjà-vu sorgt für Verwirrung – auch bei Forschenden.
Pexels/Marcelo ChargasMysteriöses PhänomenHast du öfters ein Déjà-vu? Das hat es damit auf sich
Denkst du dir manchmal: Das habe ich schon mal erlebt? Doch du kannst dich einfach nicht erinnern, wann oder wo? Das nennt sich Déjà-vu – und das steckt dahinter.
Sie dauern manchmal nur den Bruchteil einer Sekunde, doch stiften sie grosse Verwirrung: Déjà-vus. Es sind jene Momente, in denen du denkst: «Das habe ich schon mal erlebt.» Doch du kannst dich nicht erinnern, wann oder wo das geschehen sein soll.
Déjà-vu …
Falls du das nicht kennst, lässt es sich in etwa so erklären: Ein Déjà-vu ist ein dich täuschendes Phänomen. Plötzlich kommt das Gefühl auf, du hättest eine Situation oder einen Ort bereits erlebt, obwohl dies schlicht nicht der Fall ist. Ein Déjà-vu kann sich auch in einer bestimmten Szene äussern, es kann ein Gespräch oder auch nur ein Gefühl sein.
Forschende rätseln
Déjà-vus sind ein Rätsel für die Forschung. Sie treten spontan und flüchtig auf, sind schwer zu untersuchen und unter Laborbedingungen kaum reproduzierbar. Die genaue Ursache für Déjà-vus ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene psychologische und neurowissenschaftliche Theorien, die versuchen, das Phänomen zu erklären.
Eine Theorie besagt, dass Déjà-vus auftreten, wenn eine äussere Begebenheit eine im Unbewussten schlummernde Fantasie erinnert. Diese Erinnerungsfetzen werden durch äussere Umstände aktiviert und erzeugen ein Gefühl der Vertrautheit. Diese Annahme vertrat auch der bekannte Psychoanalytiker Siegmund Freud.
Erinnerung aus der Vergangenheit?
Eine andere Theorie, bekannt als «split-perception-theory», vermutet eine Lücke in unserer Wahrnehmung. Dabei sehen wir etwas zweimal hintereinander, jedoch auf unterschiedlichen Bewusstseinsstufen.
Eine Interpretation des Gehirns?
Eine andere Möglichkeit ist, dass Déjà-vus durch bekannte Gegenstände oder Menschen ausgelöst werden, die jedoch in einem ungewohnten Kontext auftreten. Das Gehirn weitet den vertrauten Eindruck auf die gesamte Szene aus und es entsteht eine Konfusion.

Eine Theorie besagt, dass sich das Gehirn in dem Moment kreativ auslebt.
Pexels/Anastasia ShuraevaEs wird auch gemutmasst, dass sich das Gehirn kreativ auslebt. Es nutze bei einem Déjà-vu kreative Prozesse, um neue Erfahrungen zu generieren. Dabei könnten bereits vorhandene Erinnerungen verwendet werden, um neue Situationen zu simulieren.
Trotz dieser teils sehr ähnlichen Theorien bleibt das Phänomen der Déjà-vus ein Rätsel. Eine konkrete Ursache wurde bislang nicht identifiziert.
Déjà-vus gibts seit Hunderten Jahren
Das Phänomen gibt es jedoch laut dem «Geo»-Magazin schon seit Jahrhunderten. Schon der heilige Augustinus schrieb um 400 nach Christus von «falsae memoriae», also von falschen Erinnerungen.
Doch der Begriff Déjà-vu kam erst 1876 auf. Der französische Parapsychologe Émil Boirec schreibt davon in seinem Werk «L’Avenir des sciences psychiques» (zu Deutsch: Die Zukunft der psychischen Wissenschaften). In den 1970er-Jahren definiert es Vernon Neppe, ein südafrikanischer Psychiater. Er schreibt, das Déjà-vu sei «jeder subjektiv unangemessene Eindruck von Vertrautheit der gegenwärtigen Erfahrung mit einer unbestimmten Vergangenheit».
Was denkst du über Déjà-vus?