New York CityDemonstranten plündern Macy’s, Microsoft- und Rolex-Läden
Im Zug der Proteste gegen Polizeigewalt ist es in New York trotz Ausgangssperre zu Plünderungen gekommen. Betroffen waren etwa die Fifth Avenue mit ihren Läden renommierter Marken und sogar das berühmte Warenhaus Macy’s. Jetzt darf ab 20 Uhr niemand mehr auf die Strasse.
Wut und Plünderungen auf New Yorks Strassen.
Darum gehts
- Trotz Ausgangssperre plünderten Gruppen in New York bekannte Läden und das Warenhaus Macy’s.
- Deswegen hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio die nächtlich Ausgangssperre um drei Stunden verlängert: von 20 Uhr bis 5 Uhr.
- Auslöser für die Massenproteste in zahlreichen US-Städten war der Tod von George Floyd, der bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden war.
In New York ist es bereits in der vierten Nacht in Folge zu Massenprotesten gekommen. Bis zu 6000 Menschen nahmen vor allem in den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn an den Protesten teil, wie US-Medien unter Berufung auf Behörden berichteten. Die meisten Proteste verliefen friedlich. Mancherorts aber lief es aus dem Ruder: Einige Demonstranten warfen Glasflaschen und Müll auf Polizisten, schlugen Fensterscheiben ein, legten Feuer in Mülleimern und zündeten Autos an. Die Manhattan Bridge zwischen Brooklyn und Manhattan wurde vorübergehend gesperrt.
Videos zeigen Gruppen junger Menschen, wie sie durch Manhattan ziehen und in zahlreiche Geschäfte eindringen. Darunter waren Läden von Microsoft, Rolex und mehrere Boutiquen an der berühmten Fifth Avenue. Auch das Kaufhaus Macy's wurde attackiert. Im Polizeibericht war von «zahlreichen» geplünderten Geschäften und «hunderten» Festnahmen die Rede.
Ausgangssperre jetzt bereits ab 20 Uhr
Wegen der anhaltenden Unruhen hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio die nächtlich Ausgangssperre um drei Stunden angepasst: Heute, Dienstag, beginnt diese dann schon um 20 Uhr statt wie am Montag erst um 23 Uhr. Bis Mittwochmorgen 5 Uhr darf dann niemand auf die Strasse. Die Massnahme werde in Absprache mit Gouverneur Andrew Cuomo ergriffen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Polizeipräsenz werde erhöht. Die Stadt sei «vollkommen unter Kontrolle und überwiegend ruhig und friedlich», versicherte de Blasio.
Auch in Philadelphia oder vor dem Weissen Haus hatten sich am Montag erneut Demonstranten versammelt. Am Weissen Haus fuhren zahlreiche Militärfahrzeuge mit Soldaten der Nationalgarde auf, wie auf den Fernsehbildern zu sehen war.In Washington soll um 19 Uhr erneut eine Ausgangssperre in Kraft treten.
40 Städte betroffen
Das Land wird seit Tagen von schweren Unruhen erschüttert. Auslöser war der Tod von George Floyd durch das brutale Vorgehen eines weissen Polizisten in der Grossstadt Minneapolis vor einer Woche.
Im ganzen Land breiteten sich daraufhin Proteste aus, die in zahlreichen Metropolen zu in Ausschreitungen und Plünderungen führten. Vor New York hatten bereits mindestens 40 Städte in den USA nächtliche Ausgangssperren verhängt, darunter auch die Hauptstadt Washington.