«Der Busterminal in Uster ekelt mich»

Publiziert

US-Amerikaner in der Schweiz«Der Busterminal in Uster ekelt mich»

Herumliegender Abfall, klebrige Böden: Die Stadt Uster kämpft mit Littering – vor allem das Busterminal beim Bahnhof ist stark betroffen. Trotzdem wird nicht öfter gereinigt.

von
ced
Sauber ist anders: eine Sitzbank beim Busbahnhof Uster.
Der Boden klebt, Abfall liegt herum.
Der Stadt Uster ist das Littering-Problem bekannt: «Leute leeren sogar absichtlich Flaschen aus, um den Boden zu verschmutzen», sagt Marco Saxer, Leiter des Strasseninspektorats.
1 / 5

Sauber ist anders: eine Sitzbank beim Busbahnhof Uster.

Leser-Reporter

Der US-Amerikaner Christian K. arbeitet in Uster und lebt deshalb schon länger in der Schweiz. Die Umgebung hier beschreibt er als «wunderschön und sauber» – und gibt damit auch gern mal bei seinen Kollegen in Amerika an. Hier funktioniere alles, sagt K. – fast alles. Nur sein Arbeitsweg trübe jeweils den guten Eindruck.

«Ich pendle täglich von Zürich nach Uster. Dort warte ich zwölf Minuten auf meine Busverbindung. Manchmal würde ich mich dann gern hinsetzen», sagt K. «Aber ich ekle mich.» Der Grund dafür: Der Busbahnhof Uster sei dreckig, insbesondere rund um die Sitzgelegenheiten. Der Boden sei jeweils klebrig und übersät mit Zigarettenstummeln und leeren Dosen und Flaschen. Geputzt werde selten.

Reinigung alle zwei Wochen

Das Problem sieht der Amerikaner nicht primär bei der Stadt Uster, die für die Reinigung des Busterminals zuständig ist, sondern bei gewissen Pendlern und Einwohnern. Marco Saxer, Leiter des Strasseninspektorats Uster, bestätigt: «Wir stellen einen gesellschaftlichen Wandel fest.» Der Busbahnhof sei stark von Littering betroffen, weil er auch abends und am Wochenende als Treffpunkt diene. «Leute leeren sogar absichtlich Flaschen aus, um den Boden zu verschmutzen», sagt Saxer.

Das Einsammeln von losem Abfall und das Leeren der Mülleimer erledigen Mitarbeiter der Stadt Uster täglich zweimal. Saxer: «Sie leisten sehr gute Arbeit.» Die Reinigung der Böden erfolge alle zwei Wochen und werde von einer spezialisierten Firma übernommen. Kostenpunkt: rund 15'000 Franken pro Jahr. Eine Erhöhung des Reinigungsaufwands liege aus finanziellen Gründen nicht drin. «Stattdessen weisen wir die Nutzer des Bushofs darauf hin, dass sich Littering nicht gehört und verboten ist», so Saxer. Dieses Verbot soll vermehrt mittels Bussen durchgesetzt werden.

Polizei im Anti-Littering-Einsatz

Polizeikontrollen finden laut Sarina Laustela, Leiterin Abfall und Umwelt der Stadt Uster, häufig bei den Schwerpunkten Bahnhof, Stadtpark und Seeufer statt. Zudem spiele Sensibilisierung und Prävention mittels Plakaten und Kampagnen eine wichtige Rolle – vor allem in der «Littering-Hochsaison» Sommer.

Übrigens: Abgesehen vom Busterminal ist der Bahnhof Uster offenbar sauber. Zuständig ist hier die SBB. «Im Verantwortungsbereich von SBB Rail Clean erhält der Bahnhof Uster von seinen Kundinnen und Kunden Spitzenwerte», heisst es auf Anfrage.

Deine Meinung zählt