Super-Fast-Fashion - Der chinesische Modehändler Shein macht Zalando & Co. Konkurrenz

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Super-Fast-FashionDer chinesische Modehändler Shein macht Zalando & Co. Konkurrenz

Der Fast-Fashion-Anbieter Shein wird in Europa und der Schweiz immer beliebter. Jetzt will das Unternehmen an die Börse.

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer bestellen auf Shein Kleider.
Das Fast-Fashion-Unternehmen aus China verkauft online und beliefert über 200 Länder mit seinen Produkten.
Dabei sind Kleider von Shein sehr günstig.
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Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer bestellen auf Shein Kleider.

imago images/Hans Lucas

Darum gehts

  • Der chinesische Modegigant Shein will an die Börse.

  • Der Modehändler reagiert extrem schnell auf neue Trends.

  • Darum sind die Kleider besonders bei jüngeren Menschen sehr beliebt.

Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein macht Zalando und H&M Konkurrenz. Der Modehändler verkauft online und wird besonders bei jüngeren Frauen in Europa und den USA immer beliebter. Dabei liefert das Label Kleider auch in die Schweiz.

Jetzt bereitet sich der E-Commerce-Gigant aus China angeblich auf einen Börsengang vor, wie die «Handelszeitung» schreibt. Das Unternehmen wird mit rund 50 Milliarden Dollar bewertet und beliefert über 200 Länder mit seinen Produkten.

500 neue Kreationen pro Tag

Das Erfolgsrezept des Modegiganten: Big Data und Algorithmen analysieren. So weiss der Onlinehändler genau, welche Teile angesagt sind, und kann diese sofort produzieren. Dabei ladet Shein pro Tag über 500 neue Kreationen auf die Homepage. Die Auswahl an Kleidungsstücken ist darum gigantisch.

Statt mit namhaften Models oder Millionen-Influencerinnen und -Influencern arbeitet Shein mit Mikro-Influencerinnen und -Influencern zusammen. Diese haben 1000 bis 100'000 Followerinnen und Follower. So hat Shein Anfang Mai Amazon als die am meisten installierte Shopping-App in den USA überholt.

Kleider von Shein sind sehr günstig: Eine Hose kostet rund 20 Franken, ein Pulli 16 Franken. Produziert werden diese in China – wo genau, ist jedoch nicht bekannt. Unbekannt ist auch, unter welchen Bedingungen die Klamotten hergestellt werden. Die Fast-Fashion-Industrie ist jedoch für schlechte Arbeitsbedingungen bekannt.

Shein hat als chinesisches Unternehmen einen weiteren Vorteil, um die Preise tief zu halten: «Das Unternehmen ist im gleichen Land stationiert, wo es produziert», erklärt Konsumforscherin Marta Kwiatkowski vom Gottlieb-Duttweiler-Institut. Die Wertschöpfungskette könne so gebündelt werden.

Fashionindustrie ist hart umkämpft

Dass Shein gerade bei jüngeren Leuten gut ankommt, erstaunt Kwiatkowski nicht: «Der Modehändler kann sofort auf Trends von Social Media aufspringen und die passende Kleidung produzieren.» Ob sich der Modegigant in Europa und der Schweiz nachhaltig etablieren kann, sei schwierig zu sagen.

Die Fashionindustrie ist hart umkämpft und Shein hat viel Konkurrenz. «Zudem wächst der Modemarkt nicht mehr wirklich: Bei Kleidung herrscht eine Überversorgung», so Kwiatkowski. Shein werde wohl auch nicht als erstes einen Laden in der Schweiz eröffnen. Denn hierzulande sind die Lohn- und Mietkosten sehr hoch.

Das ist Shein

Der Fast-Fashion-Anbieter wurde 2008 in China von Yang Tian gegründet. Der 37-Jährige wird auch Chris genannt und gibt sich sehr zurückhaltend. Es gibt auch kaum Fotos von ihm. Im Corona-Jahr 2020 hat Shein seinen Umsatz von rund zwei Milliarden auf über acht Milliarden Euro mehr als vervierfacht. Investiert in das Unternehmen sind Sequoia, Google oder Stripe.

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