Brutal überzüchtetDer Mensch hat Hunden schon so einiges angetan
Die besten Freunde des Menschen wurden nicht immer wie Freunde behandelt: Dank Zucht haben sich viele Hunderassen im Lauf der Zeit ganz schön verändert – und das nicht zum Guten.
Darum gehts
- Hunde sind für manche Besitzer nur ein modisches Accessoire.
- Dafür zahlen viele Tiere einen hohen Preis.
- Denn so, wie sie heute aussehen, sahen sie nicht immer aus.
- Wie stark Zucht sie verändert hat, zeigt Caen Elegans auf seinem Blog.
Mit dem Anspruch an Hunde hat sich auch deren Aussehen verändert. Einst vor allem als Arbeitstiere gehalten, sollen sie heute vor allem das Privatleben bereichern. Oftmals stehen dann Äusserlichkeiten vor dem Wohl der Tiere. Da werden ihnen zum Beispiel runde Kulleraugen und kurze Schnauzen angezüchtet, um sie niedlicher wirken zu lassen.
Welch negative Folgen solche Zuchten haben können, zeigt das Beispiel der Teetassen-Hunde gut. Sie werden so klein gezüchtet, dass sie – der Name sagt es schon – in Teetassen Platz haben. Für die Tiere selbst hat das ausnahmslos Nachteile. «Sie haben meist ein trauriges Leben», sagte Julika Fitzi, Veterinärin und tierärztliche Beraterin beim Schweizer Tierschutz (STS), zu 20 Minuten. Die Tiere seien häufig degeneriert und besonders krankheitsanfällig.
Auch falsche Fellfarben können Tiere krank machen
Doch auch weniger extrem anmutende Eingriffe des Menschen können für die Tiere gravierende Folgen haben – etwa die Herbeizüchtung spezieller Fellfarben wie «Blueline» (bei Französischen Bulldoggen und American-Staffordshire-Terriern), «Silber», «Champagner» oder «Charcoal» (Letztere alle bei Labradoren).
Verantwortlich für die spezielle Fellfarbe ist das sogenannte Dilute-Gen (engl. «to dilute»: verdünnen). Dieses sorgt für eine Verkleinerung der farbgebenden Pigmentkörnchen und damit für eine Aufhellung des Originalfarbtons. Allerdings kommt dies bei den genannten Rassen nicht natürlich vor und kann mutieren – mit fatalen Folgen für die Vierbeiner:
Fotovergleich zeigt Überzüchtungen
Um auf die Folgen übertriebener Zucht aufmerksam zu machen, hat Caen Elegans auf seinem Blog «Science and Dogs» typische Vertreter verschiedener Hunderassen aus dem Jahr 1915 mit ihren modernen Nachfahren verglichen. Das Ergebnis gibt zu denken (siehe oberste Bildstrecke). Denn: «Keine Hunderasse ist jemals durch die launische und willkürliche Entscheidung, dass ein kürzeres/längeres/flacheres/grösseres/kleineres/lockigeres Was-auch-immer besser ist, verbessert worden», bringt es Elegans auf den Punkt.
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