Geldmangel - Der SBB könnte bald das Geld ausgehen

Aktualisiert

GeldmangelDer SBB könnte bald das Geld ausgehen

Die SBB sorgt sich um ihre Liquidität. Wenn alles gut gehe, werde man noch bis November Geld haben, sagt CEO Vincent Ducrot. Existenziell gefährdet sei die SBB aber nicht.

Der Fernverkehr der SBB ist defizitär. Auf dem Bild siehst du einen SBB-Zug in Frutigen.
«In unserer Kasse fehlen 1,1 Milliarden Franken», sagt SBB-CEO Vincent Ducrot zur «Sonntagszeitung». Das Bild zeigt den Bahnhofseingang in Basel.
Man habe aber enorme Anlagen und gigantische stille Reserven, sagt Ducrot. Im Bild siehst du den Bahnhof in Hochdorf.
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Der Fernverkehr der SBB ist defizitär. Auf dem Bild siehst du einen SBB-Zug in Frutigen.

20min/Simon Glauser

Darum gehts

  • Die Corona-Krise und das Defizit im Fernverkehr sorgen für rote Zahlen bei der SBB.

  • Laut SBB-CEO Vincent Ducrot fehlen in der Kasse aktuell rund 1,1 Milliarden Franken.

  • Auch die nächsten Halbjahreszahlen sollen «sehr düster» werden, sagt Ducrot.

«In unserer Kasse fehlen 1,1 Milliarden Franken», sagt SBB-CEO Vincent Ducrot zur «Sonntagszeitung». «Wir haben noch etwas Geld, wenn alles gut geht, bis November.» Bis 2022 bräuchte die SBB wahrscheinlich zwei Milliarden Franken vom Bund. Die nächsten Halbjahreszahlen werden laut dem SBB-Chef «sehr düster».

Hoher Verlust im Fernverkehr

Ein Grund für das schlechte Finanzergebnis ist der Fernverkehr, für den die Bahn, anders als beim Regionalverkehr, keine Subventionen erhält. 2020 gab es im Fernverkehr einen Verlust von 627 Millionen Franken. Aktuell liege die Auslastung im Fernverkehr bei gut zwei Drittel, so die «Sonntagszeitung». Seit Beginn der Corona-Krise habe zudem rund ein Fünftel der Kunden und Kundinnen ihr Generalabonnement nicht erneuert.

Existenziell gefährdet sei die SBB aber nicht. Man habe enorme Anlagen und gigantische stille Reserven, sagt Ducrot. Seit Mai 2020 beträgt der maximale Kreditrahmen der SBB beim Bund 750 Millionen Franken. Dieser sei dieses Jahr zwar noch nicht ausgereizt, sagt eine Sprecherin des Finanzdepartements. Der Bund habe aber eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Finanzdepartements und des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation eingesetzt, um das Problem anzupacken.

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