Veroljub Salatic«Der schlimmste Tag meiner Karriere»
Endlich bricht er sein Schweigen: GC-Leitwolf Veroljub Salatic äussert sich erstmals zu den turbulenten Wochen bei den Grasshoppers.
Er hat lange geschwiegen. Obwohl wochenlang über ihn geschrieben, gesprochen, berichtet wurde. Auf allen Kanälen. Es wurde interpretiert, spekuliert, analysiert. Doch er widerstand dem Verlangen, seine Position darzulegen. Bis jetzt.
Veroljub Salatic, bei GC als Sündenbock gebrandmarkt und später rehabilitiert, bricht sein Schweigen. In der «Brack.ch Fussball Arena», die heute um 21.30 Uhr auf TeleZüri, Tele M1, TeleBärn und um 23.10 Uhr auf TV24 ausgestrahlt wird, steht der ehemalige GC-Captain Moderator Jonathan «Jontsch» Schächter Rede und Antwort. Warum ausgerechnet jetzt? «Am liebsten hätte ich täglich etwas gesagt und gewisse Sachen früher klargestellt», sagt Salatic, «ich wollte aber zuerst Gras über die Sache wachsen lassen.»
«Das wünsche ich niemandem»
Zur Erinnerung: Der 29-Jährige war am 31. August vom Verwaltungsrat intern suspendiert worden, nach einem juristischen Hickhack und einem Vorpreschen von Präsident Stephan Anliker wurde Salatic am 5. November schliesslich in die Mannschaft reintegriert. «Was mir widerfahren ist, wünsche ich niemand anderem», sagt er. «Der Tag der Suspendierung war der schlimmste meiner Karriere.»
Ebenfalls haften geblieben ist eine Szene, die sich kurz nach der Ausmusterung auf dem GC-Campus in Niederhasli ereignete. Der damals verletzte Salatic arbeitete mit dem Physiotherapeuten im Kraftraum, wurde dann aber fortgeschickt. «Ich bin seit über zehn Jahren im Verein und habe immer alles für ihn gegeben – das war eine weitere Ohrfeige.» Warum der Klub zu einer solch drastischen Massnahme griff, weiss Salatic heute noch nicht: «Ich habe nie eine Begründung gehört.» Er verhehlt nicht, dass es gerade nach dem 0:4 gegen YB am 13. August, das GC auf den letzten Platz abrutschen liess, zu Diskussionen mit Trainer Skibbe kam. Er verstand das aber als Teil seiner Aufgabe, war er doch Captain zu diesem Zeitpunkt und näher am Puls der Mannschaft als der Coach. «Reingeredet habe ich Skibbe aber nie», stellt Salatic klar. Trainer und Spieler pflegen seit Salatics Rückkehr auf den Rasen am 8. November gegen St. Gallen ein professionelles Verhältnis, eine richtige Annäherung hat bis heute aber noch nicht stattgefunden.