US-MedienDer Siegeszug der Online-News
Eine Umfrage zeigt: In den USA ist das Fernsehen die wichtigste Informationsquelle. Das Internet aber holt stark auf – bei den Jungen ist es bereits die Nummer eins.

In den USA beziehen die Jungen ihre News bevorzugt aus dem Internet.
Das renommierte Pew Research Center ermittelt alljährlich die Mediennutzung der US-Bevölkerung. In der jüngsten Umfrage, die vom 1. bis 5. Dezember 2010 unter 1500 Personen durchgeführt wurde, bezeichneten 66 Prozent das Fernsehen als wichtigste Quelle für nationale und internationale News. Das Internet wird von 41 Prozent genannt, gefolgt von den Zeitungen mit 31 Prozent und dem Radio mit 16 Prozent. Weil die Befragten zwei Leitmedien angeben konnten, ergibt sich eine Gesamtsumme von mehr als 100 Prozent.
Klarer Gewinner im Langzeit-Vergleich ist das Internet. Während Fernsehen, Zeitungen und Radio in den letzten zehn Jahren einen Abwärtstrend verzeichnen mussten, haben die Online-Newsportale deutlich zugelegt. Noch frappanter ist der Vergleich der Altersgruppen: Während bei den über 65-Jährigen nur 14 Prozent regelmässig ihre Nachrichten aus dem Internet beziehen (das Fernsehen kommt auf 79 Prozent), hat bei den 18- bis 29-Jährigen das Web erstmals die Nase vorne (65 Prozent gegenüber 52 Prozent für die Glotze).
Zeitungen arg gebeutelt
Gross sind auch die Unterschiede bei den sozialen Schichten. Leute mit geringer Ausbildung und tiefem Einkommen nutzen das Fernsehen weit stärker als das Internet. Bei jenen mit College-Abschluss und mehr sowie hohem Einkommen liegen die beiden Medien faktisch gleichauf, während die Zeitungen bereits deutlich zurückliegenden. Das sind düstere Aussichten für die in den letzten Jahren in den USA arg gebeutelten Printmedien.
In der Schweiz ist gerade umgekehrt: Je höher Bildung und Lebensstandard, umso stärker werden Zeitungen als Informationsquelle genutzt. Insgesamt haben sie laut der 2010 veröffentlichten Univox-Studie «Kommunikation und Medien» als Informationsquelle immer noch die Nase vorne. Das Internet gewinnt aber auch hierzulande «deutlich an Bedeutung».