Der Swiss droht das Geld auszugehen

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Notruf an BundesratDer Swiss droht das Geld auszugehen

So wenig wie jetzt flog die Swiss seit letztem Frühling nicht mehr. Schon im Sommer könnte der Rettungskredit aufgebraucht sein.

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chk
Die aktuellen Einreisebeschränkungen machen der Airline zu schaffen: eine Swiss-Maschine am Boden. (Archivbild)
So wenig wie jetzt flog die Swiss seit der ersten Corona-Welle nicht mehr.
Den Rettungskredit über 1,5 Milliarden Franken verbrennt sie schneller, als ihr lieb sein kann.
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Die aktuellen Einreisebeschränkungen machen der Airline zu schaffen: eine Swiss-Maschine am Boden. (Archivbild)

AFP/Fabrice Coffrini

Darum gehts

  • So wenig wie jetzt flog die Swiss seit der ersten Corona-Welle nicht mehr.

  • Den Rettungskredit über 1,5 Milliarden Franken verbrennt sie schneller, als ihr lieb sein kann.

  • Vor allem die aktuellen Einreisebeschränkungen machen der Airline zu schaffen.

Die Swiss verbrennt ihren Rettungskredit über 1,5 Milliarden Franken schneller, als es ihr und der dafür grösstenteils bürgenden Eidgenossenschaft lieb sein kann. Eine halbe Milliarde hat sie schon bezogen – und im schlimmsten Fall könnte bis Ende Sommer alles weg sein. Einen Brief mit diesem Szenario hat die Lufthansa-Tochter vor wenigen Tagen an mehrere Bundesräte geschickt, wie eingeweihte Personen gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt haben.

Vor allem aber beschreibt die Fluggesellschaft darin die Notlage, in die die aktuellen Einreisebeschränkungen sie bringen: Seit dem 8. Februar müssen alle Personen, die per Flugzeug in die Schweiz kommen, ein negatives Ergebnis eines PCR-Tests vorweisen können. Bei allen anderen Verkehrsmitteln gilt das nur für Reisende, die aus einem Risikogebiet kommen. Die Anzahl durchgeführter Flüge ist seither nochmals gesunken. Letzte Woche hat die Swiss erstmals seit der ersten Corona-Welle im vergangenen Frühjahr wieder weniger als 200 Flüge in einer Woche durchgeführt, wie eine Auswertung des «Tages-Anzeigers» zeigt. Das sind keine 10 Prozent des Vorjahresniveaus mehr.

Gewerkschaften fürchten Massenentlassungen

Besonders bedrohlich wirkt vor diesem Hintergrund das mögliche Auslaufen der Kurzarbeit im September, in der sich ein Grossteil der Angestellten des Unternehmens nach wie vor befindet. Beim gegenwärtigen Geschäftsgang scheint es nämlich unmöglich, dass die Swiss ihre Löhne eigenständig schultern könnte. Und so befürchten die Gewerkschaften das Schlimmste: Verlängert der Bundesrat die Kurzarbeit nicht und erholt sich das Geschäft nicht rasch, könnte es bald zu Massenentlassungen kommen.

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