Fade SacheDeshalb sind viele Tomaten geschmacklos
Gekaufte Tomaten sind meist ziemlich fade. Um das zu ändern, tüfteln Forscher an neuen Methoden, die Pflanzen zu kultivieren.
Fast alle Tomaten in unseren Läden kommen aus dem Gewächshaus. In punkto Geschmack können sie es mit Tomaten aus dem Garten nicht aufnehmen. Ein möglicher Grund: Durch das Dach der Gewächshäuser gelangen weniger im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlen auf die Pflanzen.
Deshalb haben US-Wissenschaftler getestet, was passiert, wenn Gewächshaustomaten, während sie wachsen, zusätzlich mit UV-Lampen bestrahlt werden. Die reifen Früchte liessen sie 39 Probanden in einem Blindtest mit Freilandtomaten derselben Sorte vergleichen.
Und die bestrahlten Tomaten schnitten überraschend gut ab: Die Versuchspersonen fanden sie sogar leckerer als jene, die im Freien gewachsen waren. Eine Analyse der Tomaten zeigte, dass die bestrahlten Exemplare tatsächlich etwas mehr Aromastoffe entwickelt hatten.
Zuckergehalt unverändert
Ob uns eine Tomate schmecke, hänge allerdings noch von vielen weiteren Faktoren ab, sagt Christophe Carlen von der Forschungseinrichtung Agroscope: der Konsistenz sowie dem Gehalt an Säure und vor allem Zucker. Und der Zuckergehalt war bei den bestrahlten Tomaten nicht verändert. «Dieser hängt ab vom Ertrag, den eine Pflanze abwirft», sagt Carlen. Also der Anzahl der Tomaten, die an einer Pflanze wachsen.
Solange Produzenten also vor allem ertragreiche Sorten anbauten, gehe das auf Kosten des Geschmacks, so Carlen: «Daran würde auch die Bestrahlung mit UV-Licht nur wenig ändern.»
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