
Skandi-Girl Emili Sindlev mit der Louis Vuitton Speedy 25 Cerises – eine Spezialedition des Vuitton-Klassikers.
Instagram/EmilisindlevLuxusbag statt Aktien?Designertasche als Investment – darauf musst du achten
Attraktive Wiederverkaufspreise machen aus Designertaschen statt nur eines Accessoires auch eine Geldanlage. Worauf es ankommt, wenn du in Birkin Bag & Co. investieren möchtest.
Handtaschen von Designerlabels wie Chanel, Hermès oder Louis Vuitton sind teuer. Wer so ein Stück sein Eigen nennen will, muss meist mindestens einen vierstelligen Betrag hinblättern. Dabei sind Birkin Bag & Co. keineswegs nur Handtaschen, sondern vielmehr eine Investition. Die Diamond Factory Schweiz hat die Preisentwicklungen von Luxusgütern unter die Lupe genommen und dabei beim Wiederverkauf solcher Taschen grosse Preisanstiege beobachtet. Besonders eindrücklich ist die Wertsteigerung der Chanel Medium Classic Flap.
Über 6000 Franken Gewinn
Wer sich in den 50er-Jahren eine Chanel Medium Classic Flap gönnte, bezahlte für die Tasche läppische 200 Franken. Jetzt kostet ein neues Modell um die 7000 Franken. Ein Preisanstieg von über 3400 Prozent, wie Diamond Factory Schweiz ausgerechnet hat.

Die Preisentwicklung der Chanel Medium Classic Flap seit den 90er-Jahren.
Diamond Factory SchweizÄhnlich sieht es bei der Speedy von Louis Vuitton aus. Diese kostete 1980, als sie auf den Markt kam, umgerechnet 140 Franken. Wer jetzt eine Speedy kaufen möchte, zahlt um die 975 Franken – eine Preissteigerung von 660 Prozent. Diese Entwicklungen geben Konsumentinnen und Konsumenten den Anreiz, die Taschen nicht nur als modisches Statement, sondern auch als Investition zu kaufen.

Von einer Louis Vuitton für 140 Franken kann man heute nur noch träumen.
Diamond Factory SchweizBei jungen Menschen beliebt
Auch gebraucht gibt es für die Taschen einen Markt, wie Jara Koller, Expertin für Fashion & Vintage bei Koller Auktionen, weiss: «Der Sekundärmarkt ist, gerade für Marken wie Chanel, Hermès und Louis Vuitton, momentan stark.» Dabei sei es vor allen Dingen die jüngere Generation, die darauf anspreche. «Bei dieser Art von Investition hat man einen direkteren Zugang als vielleicht bei Aktien, die auf der Bank liegen. Mit einer Tasche hat man etwas, was man sehen kann und woran man Freude hat.»
Solide Einsteigermodelle
Wer sich eine Tasche als Investitionsstück zulegen will und dabei auf Nummer sicher gehen möchte, dem oder der rät Jara Koller zu einem klassischen Modell. «Wenn du ein Budget von ein paar Tausend Franken hast und du bist eher der klassische Typ, würde ich zum Beispiel von Hermès eine Kelly, Birkin oder Constance empfehlen. Diese Taschen sind meist seit den 1950ern da, handgemacht und haben eine super Qualität, die sie über die Jahre behalten.»
Auch für andere Brands hat die Expertin einen Tipp parat: «Bei Chanel ist zum Beispiel die 2.55 und bei Dior ist die Lady Dior ein guter Starter-Klassiker. Wenn man diese Modelle gut behandelt, kann man davon ausgehen, dass der Wert wieder eingeholt wird, wenn man sie verkauft.» Auch für Louis Vuitton hat Jara Koller eine Idee: «Eine Speedy von Louis Vuitton ist eine gute Grundbasis, sie wird aber im Verkaufspreis nicht wahnsinnig steigen, da sie immer wieder produziert wird.»
Gute Preise können auch ausgefallenere Modelle erzielen. Als Beispiel nennt Jara die Louis Vuitton Multipochette. «Dieses Modell ist schon lange ausverkauft und ist auf dem Sekundärmarkt teurer als sie im Geschäft war.»

Die Louis Vuitton Multipochette ist aktuell besonders beliebt.
Instagram/hagar_taGanz ohne Risiko gehts nicht
«Sehr gefragt sind auch Kollaborationen mit Künstlern und Special Editions», weiss die Expertin. «Da ist aber immer auch etwas Risiko dabei, da nicht immer vorauszusagen ist, wie sich der Wert der Tasche entwickelt.»
Das bestätigt auch die Diamond Factory Schweiz in ihrem Bericht: «Markenimage, Trends und Veränderungen im Einkaufsverhalten sind zugleich Chance als auch Risiko.» So seien Markenreputationen heute viel angreifbarer und fragiler als je zuvor. «Zudem sollte man nicht vergessen, dass gerade in der Mode die Trends häufiger wechseln als die Jahreszeiten», schreibt die Diamond Factory. Jara Koller empfiehlt: «Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, entscheide dich für einen Klassiker.» Ganz ohne Risiko gehts also – wie auch bei Aktien – bei Taschen nicht.
Hast du denn einmal ein Stück gefunden, das dir gefällt, gilt es dem auch Sorge zu tragen: «Der Zustand der Tasche ist das A und O», weiss Jara Koller. Wenn man die Tasche neu aus dem Geschäft kauft, empfiehlt unsere Expertin alle Quittungen, Schachteln, Dustbags und sonstige Goodies, die dabei sind, zu behalten: «Das stützt den Preis beim Wiederverkauf.» Wer das gute Stück zuhause lagert, sollte die Tasche immer im Dustbag versorgen und bestenfalls mit etwas ausstopfen, sodass sie ihre Form behält. Damit du beim Taschen-Shoppen nicht auf eine Fälschung hereinfällst, haben wir auch ein paar Tipps für dich zusammengestellt.
Würdest du dir eine Tasche als Investition kaufen? Sag es uns in den Kommentaren.
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