Stadt in AlarmbereitschaftDetektoren, Polizei, Corona-Tests – so erhält man Zutritt zum WEF in Davos
Das World Economic Forum ist zurück in Davos. Die Polizei und die Armee beschützen die Stadt mit Drohnen, Helikoptern und Kampfjets. So ist die Redaktion ins Kongresszentrum reingekommen.
Darum gehts
Davos steht diese Woche im Rampenlicht der Welt: Das World Economic Forum (WEF) ist nach zwei Jahren Corona-Pause zurück in der Schweiz. Um beim Treffen der Mächtigen die Sicherheit zu garantieren, ist die Polizei aus allen 26 Kantonen im Einsatz – und zusätzlich über 5000 Angehörige der Armee.
Die Stimmung am WEF 2022 ist erstaunlich ruhig. Bei der Rede von Wolodimir Selenski herrschte Stille, alle lauschten mit Kopfhörern den Worten des ukrainischen Präsidenten in einer Simultanübersetzung. Und vor dem Kongresszentrum liegt dieses Jahr kein Schnee, weil das WEF zum ersten Mal im Frühling stattfindet.
Riesiges Sicherheitsaufgebot
Für die Sicherheit verantwortlich ist Walter Schlegel, der Kommandant der Bündner Kantonspolizei. Er warnte bereits im Vorfeld der Veranstaltung vor einer erhöhten Terrorgefahr: Man bereite sich auch auf Sabotageakte und Cyberangriffe vor, und die Polizei und die Armee seien mit Drohnen und Kampfjets im Einsatz.

Er ist für die Sicherheit am WEF verantwortlich: Walter Schlegel, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden.
20minDie hohe Polizei- und Militärpräsenz ist spürbar. Bereits am Sonntag waren die Sicherheitskräfte in Davos unübersehbar, am Montag sind es noch mehr. Polizei- und Militärwagen markieren Präsenz auf den Strassen.
Beim Einlass des Kongresszentrums scannen die Veranstalter die Besucherinnen und Besucher und ihr Gepäck, wie auch in den WEF-Jahren zuvor. Die Sicherheitsvorkehrungen sind etwa gleich strikt wie beim Boarding eines Flugs. Wer das WEF-Areal verlässt und zurück will, muss nochmals durch den Check.
Drei Impfungen und zwei Corona-Tests
Am Mammut-Event nehmen dieses Jahr rund 2500 Personen teil (siehe Box). Vor Ort sind auch drei Journalisten und eine Journalistin von 20 Minuten, die vor Ort vom WEF berichten.
Diese Personen sind am WEF
Wer als Journalist oder Journalistin am WEF dabei sein will, musste sich vor dem 1. April anmelden. Teilnehmen darf nur, wer dreifach gegen das Coronavirus geimpft ist. Zusätzlich verlangt das WEF einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist oder einen maximal 24 Stunden alten Antigen-Test.

Eines der drei offiziellen Corona-Testcenter am WEF.
20min/murDoch das reicht noch nicht für den Einlass: Hat man sich registriert und seinen Badge für den Zutritt erhalten, muss man in einem der drei WEF-Testcenter innerhalb von 24 Stunden noch einen PCR-Test machen. Im Falle des Autors war es ein Spucktest. Laut den eigenen «Health Guidelines» schliesst das WEF alle, die diese Frist verpassen, von der Veranstaltung aus.

Sicherheitskontrolle beim Einlass ins Kongresszentrum.
20min/murGespenstische Ruhe
Die Stadt zeigte sich heute Morgen schon fast gespenstisch ruhig – das schafft einen starken Kontrast zum riesigen Sicherheitsaufgebot. Auch Hektik herrscht kaum: Weder vor dem Kongresszentrum noch bei der Medien-Registrierung gab es eine grosse Schlange. Die Einlasskontrolle lief effizient und schnell ab.
An den Veranstaltungen ist eher Nüchternheit als Euphorie spürbar. Die Stimmung ist gedämpft. Das mag daran liegen, dass Davos ohne Schnee für viele ungewohnt ist und wohl etwas von seinem Charme verloren hat. Das Forum ist zudem geprägt von ernsten Themen – der Ukraine-Krieg überschattet auch das WEF.