Rosi Mittermaier stirbt nach schwerer Krankheit

Aktualisiert

Rosi MittermaierDeutsche Skilegende und Olympiasiegerin stirbt nach schwerer Krankheit

Die deutsche Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot. Die frühere Skirennfahrerin starb am Mittwoch im Alter von 72 Jahren.

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Weltcup 1971/1972, Damen Slalom in Oberstaufen, Rosi Mittermaier.
Olympische Spiele 1976, Innsbruck – Abfahrt Damen 08.02.1976 - Brigitte Totschnig (l.) aus Österreich jubelt über den zweiten Platz, Rosi Mittemaier über den Olympiasieg. 
Rosi Mittermaier, Olympia 1976 in Innsbruck 05.02.1976. Goldmedaille in Abfahrt, Slalom, Kombination und Silbermedaille im RSL. 
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Weltcup 1971/1972, Damen Slalom in Oberstaufen, Rosi Mittermaier.

imago/WEREK

Darum gehts

  • Deutschland trauert um eine Ski-Ikone. 

  • So ist Rosi Mittermaier tot. 

  • Die Deutsche wurde 72 Jahre alt.

Bereits auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs beendete sie im Alter von erst 25 Jahren ihre sportliche Karriere: Die durch den Gewinn zweier Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen 1976 berühmt gewordene deutsche Skilegende Rosi Mittermaier ist tot. Sie starb mit 72 Jahren in Garmisch-Partenkirchen nach schwerer Krankheit, wie ihre Familie dem Sport-Informationsdienst (SID) am Donnerstag mitteilte. Mittermaier sei «im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen».

Die aus Bayern stammende ehemalige Spitzenathletin stieg ab Ende der 60er-Jahre als Jugendliche in die Weltspitze auf und krönte ihre Laufbahn als «Gold-Rosi» 1976 bei den Olympischen Spielen im österreichischen Innsbruck. Dort gewann sie in der Abfahrt und im Slalom, dazu kam noch ein zweiter Platz im Riesenslalom. In jenem Winter gewann sie unter anderem auch den Skigesamtweltcup, trat zum Saisonende allerdings als Sportlerin zurück.

Sohn Felix Neureuther war selbst Ski-Star

Neben ihrem Mann Christian Neureuther hinterlässt sie ihre beiden Kinder Amelie und Felix Neureuther. Letzterer wurde selbst Skiprofi und gewann als Slalomspezialist mehrere Weltmeisterschaftsmedaillen. Er beendete seine Karriere 2019 im Alter von 34 Jahren und arbeitet seither als Sportexperte beim Fernsehen.

Mittermaier wurde am 5. August 1950 in München geboren und wuchs mit ihren zwei Schwestern auf der Winklmoosalm oberhalb von Reit am Winkl auf, wo ihre Eltern eine Skischule und eine Gaststätte betrieben. Sie machte zunächst eine Ausbildung und arbeitete im elterlichen Betrieb, trieb aber zugleich nebenbei sehr intensiv ihre sportliche Karriere als Skirennfahrerin voran.

In der Saison 1966/1967 wurde Mittermaier erstmals deutsche Meisterin in der Kombination, zugleich debütierte sie damals auch auf internationaler Ebene. Auch ihre Schwestern Heidi und Evi waren erfolgreiche Skirennfahrerinnen, die ebenfalls an Olympischen Spielen sowie Weltmeisterschaften teilnahmen.

Grosse Trauer um Rosi Mittermaier

Nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn als Sportlerin gründete Mittermaier mit ihrem Mann, der ebenfalls ein bekannter Skifahrer war, ein Unternehmen für Skibekleidung. Darüber hinaus arbeitete sie als Fernsehkommentatorin, versuchte sich als Popsängerin, schrieb Bücher, war Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee und dessen Nachfolger, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Zudem verdiente sie aufgrund ihres Prominentenstatus auch Geld durch Werbung.

Die bayrische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) würdigte Mittermaier als «Ausnahmeskirennfahrerin», die sich auch nach dem Ende ihrer Sportkarriere als «Ausnahmepersönlichkeit und Sympathieträgerin» sowohl gesellschaftlich als auch sportlich immer engagiert habe. «Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie», erklärte Aigner am Donnerstag. Der bayerische Landtag trauere. DOSB-Präsident Thomas Weikert nannte den Tod Mittermaiers eine «sehr traurige Nachricht». Er danke ihr für die «Begeisterung», die sie bei so vielen Menschen ausgelöst habe, erklärte er.

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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