Deutschland: 14 Schulen bleiben wegen Bedrohung geschlossen

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Deutschland14 Schulen bleiben wegen Drohungen geschlossen

Besorgniserregende Nachricht für Eltern und Kinder in Duisburg: Wegen mehrerer rechtsextremer Drohschreiben bleiben die Schulen am Montag geschlossen.

Eine der betroffenen Einrichtungen in Duisburg: Die  Globus Gesamtschule.

Eine der betroffenen Einrichtungen in Duisburg: Die  Globus Gesamtschule.

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Darum gehts

  • Wegen einer Bedrohungslage bleiben in Duisburg alle Gesamt- und Sekundarschulen am Montag geschlossen.

  • Hintergrund sind mehrere rechtsextreme Drohschreiben, die Straftaten für den 7. April ankündigten.

  • Gymnasien bleiben geöffnet, die Entscheidung über das Fernbleiben liegt dort bei den Eltern.

Wegen einer Bedrohungslage in Duisburg bleiben heute alle Sekundar- und Gesamtschulen in der Stadt geschlossen. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Duisburg der Deutschen Presse-Agentur am Abend mit. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. An den betroffenen Schulen findet ersatzweise Distanzunterricht statt.

Mehrere Drohschreiben eingegangen

Die Polizei Duisburg teilte mit, bereits am Freitag sei bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Schreiben mit «bedrohlichen und rechtsradikalen Äusserungen» eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für Montag (7. April) in der Bildungseinrichtung angekündigt. Der Duisburger Staatsschutz habe unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen.

Am Sonntag habe dieselbe Schule erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten erhalten, die auch 13 weitere Schulen im Stadtgebiet betreffen, erklärte die Polizei. «Experten des Duisburger Staatsschutzes kamen im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist.»

Dennoch wurden vorsichtshalber Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Bezirksregierung habe nach interner Beratung die Entscheidung getroffen, den Präsenzunterricht an den betroffenen Schulen heute auszusetzen, schrieb die Polizei. «Um ein mögliches Restrisiko weitergehend zu minimieren, wird die Duisburger Polizei am 7. April unmittelbar an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmassnahmen durchführen.»

Distanzunterricht geplant

Die Nachricht von den Schulschliessungen machte in der 500.000-Einwohner-Stadt schnell die Runde. Einige Schulen informierten auf ihrer Internetseite über die Bedrohungslage und den Ausfall des Präsenzunterrichts. Stattdessen werde es Unterricht im Distanzformat geben, hiess es. Schülerinnen und Schüler wurden gebeten, die bereitgestellten Materialien über die digitale Schulplattform IServ und das Aufgabentool zu nutzen. Die Lehrkräfte würden entsprechende Informationen und Aufgaben zur Verfügung stellen.

Wie würdest du bei einer solchen Bedrohungslage reagieren?

An Duisburger Gymnasien soll hingegen wie geplant Präsenzunterricht stattfinden. In einer Mail eines Duisburger Gymnasiums an die Eltern, die der dpa vorliegt, heisst es: «Es gibt – Stand Sonntag 6.4., 20.45 Uhr – eine Bedrohungslage, die für alle Duisburger Sekundar- und Gesamtschulen gilt – aber nicht für Gymnasien.» Und: «Sie, liebe Eltern, entscheiden selbst, ob Sie Ihr Kind morgen zuhause lassen.»

Schülervertreter reagieren besorgt

Die Bezirksschülervertretung teilte am späten Abend per Mail mit, Eltern wie auch Schüler und Schülerinnen der bis jetzt nicht betroffenen Duisburger Gymnasien und Realschulen seien besorgt. «Gymnasien liegen in Duisburg oft direkt in unmittelbarer nähe zu Gesamt oder Realschulen», sagte Bezirksschülersprecher Florim Iseini. Ihn erreichten viele besorgte Nachrichten. «Es ist daher von höchster Bedeutung, dass Eltern, Schüler und Schülerinnen Ruhe bewahren und die Behörden es den verbleibenden Schulformen ermöglichen, den Schulbetrieb morgen aus Sicherheitsgründen einzustellen.» (wy)

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