Messerattacke in Mannheim: Politikerin empört mit Zwischenruf

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Attacke in MannheimGrüne verhöhnt toten Polizisten, Islamisten feiern Täter offen

Eklat im Berliner Abgeordnetenhaus: Die Grünen-Politikerin Tuba Bozkurt äusserte laut einen abschätzigen Kommentar, als es um die Messerattacke in Mannheim ging. Islamisten feiern die Tat im Internet.

Tuba Bozkurt (Die Grünen) entsetzt mit einem Zwischenruf: «Mannheim ist tot?» warf sie während einer Rede ein, wie im Video zu hören ist.

Darum gehts

  • Ein Zwischenruf der Grünen-Politikerin Tuba Bozkurt hat während einer Plenarsitzung für Entsetzen gesorgt.

  • Der Satz «Mannheim ist tot?» sorgte gleichzeitig auch für Gelächter, die Fraktion und die Politikerin haben sich entschuldigt.

  • Islamisten feiern die Tat im Internet und spotten über das Opfer Rouven L.

Während einer Plenarsitzung im Berliner Abgeordnetenhaus wurde die tödliche Attacke auf Rouven L. thematisiert. Der Polizist wurde vergangene Woche bei der Messerattacke in Mannheim getötet, als er dazwischenging. Die SPD-Politikerin Iris Spranger begann gerade ihre Rede. «Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich ...» An dieser Stelle wurde sie von einem Zwischenruf unterbrochen, wie mehrere deutsche Medien schreiben, darunter der «Spiegel».

Eine Frauenstimme ruft: «Mannheim ist tot?» Mehrere Personen fangen an zu lachen, wie in Videoaufnahmen zu hören ist. Grössenteils hat der offensichtlich unangebrachte Zwischenruf aber für Entsetzen gesorgt. «Ich würde darüber nicht lachen. Da oben sitzen Kolleginnen und Kollegen», sagte Spranger. Damit deutete sie an, dass im Saal Polizistinnen und Polizisten anwesend waren. Spranger erhält dafür Applaus.

Das sagt die Partei

Inzwischen ist bekannt, dass der Zwischenruf von der Grünen-Politikerin Tuba Bozkurt kam. Die Fraktionsvorsitzenden haben bei X eine Stellungnahme zum Vorfall veröffentlicht: «Dieser Zwischenruf war falsch. Wir werden dies in der Fraktion aufarbeiten. So etwas wird sich nicht wiederholen», heisst es darin.

Das sagt Bozkurt

Tuba Bozkurt meldete sich am Donnerstagmorgen selbst zum Vorfall. «Ich möchte für meinen Zwischenruf im Abgeordnetenhaus um Entschuldigung bitten. Er war pietätlos und unanständig und ich bereue ihn zutiefst.» Sie bitte auch bei Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Kolleginnen und Kollegen von Rouven L. um Entschuldigung.

«Nichts liegt mir ferner, als nach dieser schrecklichen Tat den Eindruck von Spott zu erwecken. Ich verspreche, das wird sich nicht wiederholen», schreibt die Grünen-Politikerin in einem weiteren Absatz.

Islamisten feiern Angreifer

Der 25-jährige Angreifer von Mannheim wird derweil unter Islamisten für seine Tat gefeiert. «Ich werde diesen Bruder nicht kritisieren! Gut gemacht, Bruder», zitiert die «Bild» aus einem Beitrag, der am Tag nach dem Attentat veröffentlicht und von mehreren Islamisten weiterverbreitet worden sein soll.

In Mannheim hat ein 25-Jähriger am Freitag mehrere Menschen mit einem Messer attackiert.

In Mannheim hat ein 25-Jähriger am Freitag mehrere Menschen mit einem Messer attackiert.

Die Zeitung zitiert ein weiteres Mitglied der Gruppe «Muslim Interaktiv», die sich für die Auflösung von 58 Staaten inklusive Israel einsetzt und die Gründung eines Kalifats will, also einer islamistischen Regierungsform. «Es bestürzt mich nicht :)», soll das Mitglied auf Instagram geschrieben haben. «Die Muslime müssen mittlerweile verstehen, wer Freund und wer Feind ist. Wenn ein populärer Islam-Hasser seinen Hass verbreitet und jemand ihm die Plattform dazu gibt, das zu tun, und ihn sogar beschützt, dann ist der Beschützer Teil des Problems», rechtfertigt er die Tat.

Dieser radikale Islamist aus Hamburg nennt sich Shabir. In einem Foto auf Instagram zeigt er sich sich in einem T-Shirt mit der Flagge der Terrororganisation IS.

Dieser radikale Islamist aus Hamburg nennt sich Shabir. In einem Foto auf Instagram zeigt er sich sich in einem T-Shirt mit der Flagge der Terrororganisation IS.

Instagram

«Ich bezeichne es als Karma. Ich distanziere mich von gar nichts, weil ich nichts damit zu tun habe. Ob der Mann es verdient hat oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe meine eigene Meinung dazu. Die möchte ich nicht gern preisgeben. Aber schämt euch, jeder Einzelne, der sich von dieser Tat distanziert!», sagte der Deutsch-Afghane Hamed Faizi in einem Video auf Instagram laut «Bild».

Es ist nicht klar, ob gegen die Männer ermittelt wird, die zuständigen Behörden äusserten sich dazu nicht in den Medien. Innenministerin Nancy Faeser sagt gegenüber dem ZDF: «Den mörderischen Messerangriff zu verherrlichen, ist widerwärtig und menschenverachtend. Wer so etwas tut, muss mit aller Härte des Strafrechts verfolgt werden», betonte sie.

Das ist passiert

Am vergangenen Freitagmittag ist es in der deutschen Stadt Mannheim zu einer Messerattacke auf mehrere Menschen gekommen. In einem Video, das in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie ein Mann mit einem grossen Messer auf mehrere Menschen losgeht. Der bekannte Islamkritiker Michael Stürzenberger wurde dabei verletzt, ebenfalls der Polizist Rouven L., der einschritt. L. wurde ins künstliche Koma versetzt und verstarb wenige Tage später.

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