Tragischer Unfall: Ersthelfer-Paar auf A7 überfahren

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DeutschlandAuf dem Weg zur Hochzeitsmesse: Ersthelfer-Paar überfahren

Eine 42-jährige Autofahrerin wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Vor einem Jahr überfuhr sie ein Ersthelfer-Paar, welches einem Verunfallten zu Hilfe eilen wollten.

Robin (28) und Katja (29) waren unterwegs zur Hochzeitsmesse, als sie einen Unfall beobachteten.
Als sie ausstiegen, um dem Verunfallten zu helfen, wurden sie von einem Auto erfasst und getötet.
Die Fahrerin, die die zwei erfasst hatte, wurde nun wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und erhielt acht Monate Haftstrafe auf Bewährung.
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Robin (28) und Katja (29) waren unterwegs zur Hochzeitsmesse, als sie einen Unfall beobachteten.

Screenshot Instagram

Darum gehts

  • Ein Unfall auf der Autobahn führte zum Tod von zwei Ersthelfern in Niedersachsen.

  • Die 42-jährige Fahrerin verlor die Kontrolle über ihr Auto und erfasste die Helfer.

  • Die Verstorbenen, Robin und Katja, waren auf dem Weg zu einer Hochzeitsmesse in Hannover.

Die Stimmung im Gerichtssaal war bedrückt. Der Fall handelte von einem tragischen Unfall auf der A7 bei Schneverdingen in Niedersachsen, der sich vor einem Jahr ereignet hatte. Zwei Ersthelfer, die auf der Autobahn einem verunfallten Fahrer zu Hilfe eilen wollten, wurden von einer Raserin überfahren.

Die Angeklagte zeigte Reue und schien kein grosses Interesse an ihrer Verteidigung zu haben. «Als ich die Akte aufgeschlagen habe, musste ich weinen», kommentierte die Richterin. Es sei eine «tragische Verkettung von Zufällen», wird sie von der «Bild» zitiert.

Robin und Katja wollten nur helfen

Am 7. Januar 2024 begann alles mit einem Mercedes, der ins Schleudern geriet. Er kam von der Fahrbahn ab und fiel die Böschung hinunter. Ein Ford stoppte und die Fahrerin (41) setzte den Notruf ab. Kurz darauf tauchten Robin (28) und Katja (29) in ihrem Mini auf. Auch sie hielten an und wollten dem verunfallten Mercedes-Fahrer helfen.

Doch so weit kam es nie. Die Ford-Fahrerin: «Wir standen da alle zusammen. Da sah ich, wie das Auto auf uns zukam». Auf der linken Spur war der Peugeot der 42-jährigen Angeklagten mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h ausgebrochen. Er raste unkontrolliert in die Ersthelfer-Gruppe. Robin und Katja kamen dabei ums Leben.

Auf dem Weg zur Hochzeitsmesse

Das junge Paar sei auf dem Weg zur Hochzeitsmesse in Hannover gewesen. Katjas Vater erzählte «Bild», dass sie heiraten wollten: «Sie waren knapp ein Jahr zusammen. Auf ihrem Handy fanden wir bereits eine Gästeliste und eine Sitzordnung.»

Die Peugeot-Fahrerin, eine dreifache Mutter, wurde wegen zweifacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung angeklagt. Laut Anklage hatte sie ihre Fahrweise nicht der Witterung angepasst. Sie erhielt acht Monate Haft auf Bewährung und muss eine Geldstrafe von 1200 Euro zahlen. Laut «Bild» weinte die Angeklagte während des Prozesses. «Es tut mir von Herzen leid. Ich wünsche allen Beteiligten viel Kraft», soll sie gesagt haben.

Dem jungen Paar ist damit nicht geholfen. «Beide wollten doch nur helfen», steht auf der Traueranzeige von Robin und Katja. Statt durch die Hochzeit sind ihre Familien nun vereint in Trauer.

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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