DeutschlandEklat an deutscher Schule: Schüler treten als Scharia-Polizei auf
Vier Schüler forderten die Einführung der Scharia an einer Schule in Deutschland. Aus Furcht vor Konsequenzen scheinen mehrere Mitschüler den Anweisungen der Gruppe gefolgt zu sein.
Darum gehts
In einer Schule in Neuss haben vier Schüler die Einführung der Scharia gefordert.
Sie sollen Mitschüler und auch Lehrer unter Druck gesetzt haben.
Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz.
Vier Schüler muslimischen Glaubens sollen an der Gesamtschule Nordstadt in Neuss, im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen, die Einführung strenger islamischer Regeln gefordert haben. Darunter die Geschlechtertrennung im Unterricht.
Die Schüler seien zwischen 17 und 19 Jahre alt, wie deutsche Medien berichten. Laut «Focus» haben drei der Schüler einen arabischen Migrationshintergrund, während der vierte italienischer Herkunft ist. Die Jugendlichen sollen durch Videos der salafistischen Prediger Amor Ben Hamida und Pierre Vogel radikalisiert worden sein.
Einige Schüler sollen zum Islam konvertiert sein
Die Schüler sollen verlangt haben, dass Muslime die Schule vorzeitig für das Freitagsgebet verlassen dürfen und die Geschlechtertrennung im Schwimmunterricht auch für Lehrkräfte gelten soll. Während sie diese Forderungen aufstellten, übten sie demnach auch Druck auf Mitschüler aus, die nach ihrer Meinung «schlechte Muslime» waren. Im Rahmen des Unterrichts sollen die vier Schüler ausserdem explizit ihre Ablehnung gegenüber der Demokratie geäussert und darauf bestanden haben, dass Frauen sich gemäss den Vorschriften der Scharia bedecken sollten.
Aus Furcht vor Konsequenzen scheinen mehrere Schüler den Anweisungen der Gruppe gefolgt zu sein. Einige sollen zum Islam konvertiert sein, wie die «Bild» berichtet. Gemäss Aussagen von Zeugen machte die Gruppe in der Schule nicht einmal vor den muslimischen Lehrern halt. Auch sie seien ermahnt worden, weil sie «islamische Regeln» ihrer Meinung nach nicht eingehalten hatten.
In welcher Reihe bist du in der Schule gesessen?
«Schülerinnen wurden nach hinten verbannt»
Nicht nur das: Im Verlauf des Unterrichts sei beobachtet worden, wie sich die Sitzordnung in den Klassen verändert hätte. Eine Schülerin sagt gegenüber «Bild»: «Die Schüler setzten sich getrennt nach Geschlechtern, wobei die Buben den vorderen Teil der Klasse einnahmen und die Mädchen nach hinten verbannt wurden. Die Schülerinnen vermieden es, den männlichen Lehrern ins Gesicht zu sehen, wenn sie angesprochen wurden.»
Als die Schule reagierte, lehnten die Mitglieder der islamistischen Gruppe das deutsche Rechtssystem ab. Laut «Focus» soll die Gruppe sogar die Steinigung als Strafe für Verstösse befürwortet haben. Diese Darstellung steht jedoch im Widerspruch zur Aussage der Bezirksregierung Düsseldorf.
Staatsschutz ermittelt
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), reagierte letzten Freitag auf die Vorfälle. Er sprach von einem gravierenden Fall und fordert dazu auf, dass Eltern, Lehrer und Jugendbetreuer aufmerksamer gegenüber der islamistischen Radikalisierung von Jugendlichen werden sollten. Es sei wichtig, frühzeitig zu handeln, wenn Anzeichen dafür bemerkt werden.
Die Schule habe mittlerweile den Staatsschutz eingeschaltet. Dieser habe Ermittlungen aufgenommen.
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