Ukraine: Russland soll Grossoffensive im April 2023 starten

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Ukraine-KriegDeutschland nennt Datum von Putins nächster Grossoffensive in der Ukraine

Dass Russland im neuen Jahr eine Grossoffensive in der Ukraine starten wird, darüber sind sich verschiedene Stellen einig. Deutschland rechnet im April damit.

Deutschland rechnet mit einer russischen Grossoffensive im April 2023.
Bisher ist Putins Armee in der Ukraine kaum vorwärts gekommen und musste grosse Teile der zuvor eingenommenen Gebiete wieder aufgeben,
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba rechnet mit einem gross angelegten Angriff bereits im Januar oder Februar.
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Deutschland rechnet mit einer russischen Grossoffensive im April 2023.

AFP

Darum gehts

  • Russland plane laut Deutschland eine Grossoffensive im April 2023.

  • In der Ukraine geht man davon aus, dass eine solche bereits im Januar beginnen könne.

  • Ausserdem wird vermutet, dass ein russischer Aufmarsch in Belarus als Ablenkungsmanöver dienen könnte.

Ein internes Papier soll zeigen, dass die deutsche Regierung in Berlin klare Vorstellungen hat, wie Russland im neuen Jahr in der Ukraine vorgehen wird. Das deutsche Verteidigungsministerium soll mit einer Grossoffensive in der Ukraine im April 2023 rechnen. Das schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» unter Berufung auf eine interne Analyse der «Einsatz und Strategie»-Abteilung im Ministerium.

Davon, dass Russland 2023 eine grosse Offensive starten werde, sind auch weitere Stellen überzeugt. Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba rechnet mit einem gross angelegten Angriff bereits im Januar oder Februar.

Aufmarsch in Belarus als Ablenkungsmanöver

Russland schafft nach Einschätzung der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in Belarus weiter die Voraussetzungen für einen möglichen Angriff auf den Norden der Ukraine. Auch das ukrainische Militär teilte am Samstag mit, dass Russland Bataillone dorthin verlegt habe. Die ISW-Experten meinten zwar, dass ein solcher Angriff weiter unwahrscheinlich sei, er sei aber möglich. Und die Gefahr müsse ernst genommen werden. Als ein Indiz dafür, dass Russland von dort aus angreifen könnte, wurde die Einrichtung eines Feldlazaretts angesehen.

Das US-Institut hält es jedoch für möglich, dass es sich bei dem Aufmarsch der russischen Truppen in Belarus um ein Ablenkungsmanöver handle. Möglich sei auch ein Sabotageangriff, um die ukrainischen Streitkräfte von der Verteidigung im Donbass abzulenken. Russland könne dann eine womöglich geringere Aufmerksamkeit der ukrainischen Truppen für eine Offensive im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine oder auch anderswo nutzen, hiess es.

Russland soll zu wenig Raketen haben

Den russischen Truppen in der Ukraine mangelt es nach Einschätzung britischer Militärgeheimdienste an Munition und Raketen. Seit Oktober seien Zehntausende Rekruten mobilisiert worden. «Trotz der Linderung des unmittelbaren Personalmangels bleibt ein Munitionsmangel höchstwahrscheinlich der wichtigste einschränkende Faktor für russische Offensivoperationen», hiess es am Samstag vom britischen Verteidigungsministerium.

Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Marschflugkörpern habe Russland zudem seine Angriffe mit Langstreckenraketen auf die ukrainische Infrastruktur auf etwa einmal pro Woche beschränkt. Der Vorrat an Artilleriemunition genüge nicht für grössere Offensivoperationen. Das liege daran, dass auch für die Verteidigung entlang der Front täglich zahlreiche Granaten und Raketen gebraucht würden.

Ukraine gibt sich optimistisch

Auch der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hatte am Freitag gesagt, dass Russlands Aktivitäten in Belarus ein Element der Desinformationskampagne sein könnten.

Die Ukraine sei in der Lage, ihre Grenze im Norden zu schützen. Auch bei der zurzeit am stärksten umkämpften Stadt Bachmut im Donbass hätten die ukrainischen Streitkräfte die Kapazitäten, noch eine viel stärkere Anzahl an russischen Angreifern zurückzuhalten, hiess es. 

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(DPA/job)

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