DeutschlandZwei Frauen essen Tortellini – beide müssen ins Spital, eine stirbt
Ein gemütlicher Abend zwischen zwei Freundinnen endet tödlich. In einem Restaurant verzehrten sie verseuchte Tortellini. Nach Tagen im Spital erholte sich Melanie wieder. Andrea verstarb.
Darum gehts
Zwei Freundinnen verzehrten in einem Restaurant mit Bakterien verseuchte Tortellini.
Beide mussten ins Spital. Nach ein paar Tagen verstarb eine von ihnen.
Die Polizei ermittelt, wie die Bakterien in die Tortellini gelangen konnten.
Am 7. September trafen sich zwei Freundinnen, Andrea (46) und Melanie (48), in Schwandorf, Bayern, zum Abendessen. In einem örtlichen Restaurant gab es Tortellini. Bereits auf dem Weg zurück spürten die beiden eine gewisse Übelkeit. Drei Tage später stirbt Andrea.
In den Tortellini wurden bei polizeilichen Ermittlungen das Bakterium Cereus gefunden. In der unverarbeiteten Version der Tortellini existierten jedoch keine solchen Bakterien. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.
Ein Monat nach dem Vorfall trauert Melanie um ihre Freundin und erzählt der «Bild» von dem schicksalshaften Tag.
Ein ruinierter Abend
«Wir hatten viel Spass, haben gelacht. Sie hat mir ihre neue Jacke gezeigt», erinnert sich Melanie L. gegenüber «Bild». Nach einem Besuch in Andreas Zuhause machten sie sich auf zu einem Restaurant.
«Wir sassen draussen und bestellten beide Tortellini. Ich hatte die Tortellini mit Hackfleisch, Andrea die mit Schinken. Beide nahmen Käse-Sahne-Sosse dazu.» Den Parmesan, der offenbar seltsam roch, hätten sie nicht auf die Tortellini gestreut, so die Altenpflegerin.
Die Beschwerden begannen nur kurz nach dem Mahl. «Als wir zum Auto gingen, war mir schon schlecht», erzählt Melanie. «Während der Autofahrt zur Karaoke-Bar musste Andrea sechsmal anhalten, da ich mich übergeben musste.»
Anstatt zur Karaoke-Bar fuhren sie nachhause. «Ich habe mich die ganze Nacht übergeben, hatte Schweissausbrüche und Durchfall.» Wie schlecht es ihrer Freundin ging, ahnte Melanie damals noch nicht.
Melanie erholte sich, nicht so ihre Freundin
Andrea rief am nächsten Morgen den Notarzt. Die Freundinnen wurden daraufhin zusammen ins Spital gebracht. «Andrea lag auf der Liege im Spital, ich sass auf einem Stuhl», erinnert sich Melanie. Während sie sich am Tag darauf erholte, verschlechterte sich Andreas Zustand. «Andrea bekam Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika – es wurde aber nicht besser. Sie war richtig kalt und schweissig, als ich sie berührt habe.»
Melanie durfte das Spital am dritten Tag verlassen. Am Tag darauf verstarb Andrea. «Andrea fehlt mir so sehr», trauert Melanie, «und ich werde in meinem Leben nie mehr Tortellini essen können.»
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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