Schweiz: Staatsanwalt wegen Swinger-Hobby Opfer von Intrigen

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DeutschschweizFotos im Umlauf: Swinger-Staatsanwalt gerät unter Druck

Ein Staatsanwalt aus der Deutschschweiz wird als «erhebliches Sicherheitsrisiko» bezeichnet. Grund dafür ist, dass sich er und seine Frau in der Swinger-Szene bewegen.

Ein Deutschschweizer Staatsanwalt sieht sich mit Intrigen aufgrund seiner Swinger-Aktivitäten konfrontiert.
Dem Staatsanwalt und seiner Frau wird unter anderem der Konsum illegaler Substanzen vorgeworfen. (Symbolbild)
In einem Brief wird das Ehepaar als «erhebliches Sicherheitsrisiko» für die Staatsanwaltschaft bezeichnet.
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Ein Deutschschweizer Staatsanwalt sieht sich mit Intrigen aufgrund seiner Swinger-Aktivitäten konfrontiert.

20min/Celia Nogler

Darum gehts

  • Ein Staatsanwalt aus der Schweiz steht wegen seiner Freizeitaktivitäten in der Swinger-Szene unter Druck.

  • Fotos und private Informationen wurden ohne seine Zustimmung verbreitet.

  • Er glaubt, dass jemand aus seinem beruflichen Umfeld ihn sabotiert.

  • Vorwürfe des illegalen Drogenkonsums weist er entschieden zurück.

  • Er hat rechtliche Schritte gegen die Verleumdungen eingeleitet.

Einem Schweizer Staatsanwalt wird seine Freizeit zum Verhängnis: Er bewegt sich zusammen mit seiner Frau in der Swinger-Szene, sie haben also mit mehreren wechselnden Partnern Sex. Nun befinden sich intime Fotos und Details aus seinem Privatleben im Umlauf.

Wie der Beamte gegenüber dem «Blick» erklärt, müssten sich die verantwortlichen Personen in seinem engsten Arbeitsumfeld bewegen. Diese wüssten über die Sexualität des Paares Bescheid. «Vermutlich sehe ich der Person, die mich hintergeht und loswerden will, jeden Tag ins Gesicht. Das schmerzt», erzählt er.

Die Vorwürfe

Die ersten Anschuldigungen tauchten dem Artikel zufolge bereits vor einigen Jahren auf. Er sei zu seinem Vorgesetzten zitiert worden. «Mir und meiner Frau wurde vorgeworfen, anrüchige Sex-Partys zu organisieren», erzählt der Staatsanwalt aus der Deutschschweiz. «Wir haben einmal Silvester mit Kollegen aus der Swinger-Szene gefeiert. Dabei ist es nicht nur um Sex gegangen.»

Weiter wurde ihm vorgeworfen, über die Messaging-App Telegram nach Sexpartnerinnen gesucht zu haben. Dabei sei seine Handynummer öffentlich einsehbar gewesen. Der «Blick» konnte einen Screenshot vom Profil einsehen. Dieses habe den Status «Girls wanna have fun?» («Mädels wollt ihr Spass haben?») gehabt.

In einem Brief machen der Unbekannte oder die Unbekannten weitere Vorwürfe zu Lasten des Staatsanwalts: An der erwähnten Silvesterparty sollen verschreibungspflichtige Substanzen illegal konsumiert worden sein. Seine Absetzung wird gefordert. Er und seine Frau seien erpressbar und «ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Staatsanwaltschaft».

Das sagt der Staatsanwalt

Der Staatsanwalt, aus welchem Kanton er stammt, ist nicht bekannt, hat inzwischen Anzeige wegen mehrerer Vergehen eingereicht: Ehrverletzung, Nötigung, Diskriminierung und falsche Anschuldigungen.

Zu seinen Swinger-Aktivitäten sagt er gegenüber dem «Blick»: «Das ist nicht einfach Porno, sondern ein respektvoller sexueller Umgang mit Personen, die ihre Sexualität anders leben.»

In Bezug auf den Telegram-Chat meint er, es sei «ein dummer Fehler» gewesen, dass seine Handynummer für alle sichtbar war. Das Profil hätten er und seine Frau gemeinsam eröffnet und es sei nur einige Tage online gewesen. Den Vorwurf des Konsums von illegalen Substanzen weist er klar ab: «Das ist für meine Frau und mich ein absolutes No-go.»

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